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Nach den Nazis jetzt auch "Universelles Leben":
 
aktueller Nachtrag 2001

 
Massive Sekten-Kontakte beim HVD
 
Eltern wissen nichts vom Hintergrund des HVD-Lebenskundeunterrichts an Berlins Schulen  --
SPD- und PDS-Prominenz deckt bisher den HVD  --
HVD-Chefideologe Hubertus Mynarek als Anhänger des Nazi-Ideologen Wilhelm Hauer und als Aushängeschild für die Sekte "Universelles Leben/Heimholungswerk"  --
Ideologie aus Biologismus und Antisemitismus --
HVD wirbt für Hauers "Freie Akademie"  --
Von der Internet-Homepage des HVD kann man sich einfach durchklicken bis zur Homepage der Scientology Church
 
Der Chefideologe des "Humanistischen Verbandes Deutschlands" (HVD) Hubertus Mynarek schreibt seit einiger Zeit die HVD-Zeitschrift "diesseits" mit wirren Artikeln über seine "Ökologische Religion" voll. Seine Artikel in dieser wichtigsten Zeitschrift des HVD sind derart zahlreich und umfangreich, daß er tatsächlich heute als der Chefdenker des HVD angesehen werden muß. In seinem Buch "Ökologischen Religion" bezeichnet Mynarek seine Gegner als "Irrläufer der Evolution" und behauptet über seine Anhänger, sie stünden auf der Evolutionsleiter bereits eine Stufe über den Normalmenschen - eine Neuauflage der Herrenmenschen-Ideologie, und dies auch noch explizit in Nazi-Tradition, denn Mynarek stützt seine Thesen auch auf Vordenker des Nationalsozialismus. In "diesseits" behauptete er 1998 in einem Artikel über "ökologische Ethik" sogar, gesunde Pflanzen stünden über schwerkranken Menschen. Die Zeitschrift, die man in der Senatsbibliothek nachlesen kann - weder Berlins Senatoren noch die Abgeordnetenhausmitglieder scheinen sie zu lesen - begrüßte Mynarek 1998 überschwenglich als neues HVD-Mitglied: "Über ein prominentes Neumitglied im Humanistischen Verband freut sich die "diesseits"-Redaktion ganz besonders, zählt er doch seit Jahren zu unseren profilierten Autoren".

Jetzt kam heraus, daß Mynarek auch seit Jahren für die gefährliche Sekte "Universelles Leben/Heimholungswerk" (UL) tätig ist. Doch damit nicht genug: Schulkinder, die der HVD in seinem Lebenskundeunterricht neugierig gemacht hat, können sich im Internet über geschachtelte Links von der HVD-Homepage schnell zu den Propagandaseiten zahlreicher Sekten durchklicken, darunter UL und Scientology Church.

Die meisten Eltern, die ihre sechs-, sieben-, achtjährigen Kinder in den Lebenskundeunterricht schicken, wissen von alledem nichts. Die Senatsverwaltung für Schule. Jugend und Sport unter Senatorin Ingrid Stahmer (SPD) schweigt bisher dazu. Prominente SPD-Politiker und HVD-Mitglieder wie Staatssekretär Gerd Wartenberg (ex-HVD-Vorsitzender) und die Abgeordnetenhaus-Mitglieder Jutta Weißbecker (HVD-Vize), Regine Koch und Kirstin Fussan-Freese (HVD-Vorstandsmitglied) schützen den HVD seit Jahren ab, "diesseits" prahlt mit ihren Namen. 1998 konnte der HVD auch Prominente aus der PDS - Carola Freundl (PDS-Frakionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus und HVD-Vorstandsmitglied; später heißt sie Carola Bluhm); Thomas Flierl (früher Vize der PDS-Abgeordnetenhaus-Fraktion, jetzt Baustadtrat von Mitte) - und von Bündnis 90/Die Grünen - Frieder Otto Wolf - als Mitglieder bzw. Funktionärin gewinnen. Ob sie alle die Hintergründe des HVD kennen und bewußt dieser Organisation beigetreten sind, wissen wir nicht, aber klar ist: Kinder im Grundschulalter können nicht kritisch beurteilen, was HVD-Lehrer ihnen an menschenverachtender Propaganda aus dem HVD-Blatt "diesseits" vorsetzen. Diese Kinder sind in Gefahr.

Mynarek ist bekannt

In der SPD und beim HVD sind Vorwürfe gegen Mynarek seit langem bekannt, SPD-Medien berichteten schon in den 80er Jahren über seine Kontakte zu Nazi-Sekten. Doch die Berliner Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) läßt den HVD weiter unbehelligt "Lebenskunde" an Berliner Schulen unterrichten, obwohl Mynarek seit Mitte der 90er Jahre zu einem Chefideologen des HVD aufgestiegen ist. Tief ist der HVD in der SPD verankert, viel Geld verdient er mit dem Unterricht an staatlichen Schulen: bis zu 90 Prozent der Kosten für die Lehrer (Unterrichtsstunden, Ausbildung der HVD-Lehrer) bezahlt das Land Berlin dem HVD aus Steuergeldern; das sind mehrere Millionen D-Mark jährlich. Der Lebenskundeunterricht ist zu einer wesentlichen finanziellen Säule des HVD geworden. Daß sich im Unterricht auch Mynareks Thesen niederschlagen, ist anzunehmen, denn es werden ja die Inhalte der HVD-Ideologie unterrichtet. Einem Siegeszug des HVD gleichen die Teilnehmerzahlen: Besuchten 1990 erst 2 000 Schülerinnen und Schüler in ganz Berlin das Fach Lebenskunde, so sind es heute schon rund 25 000, davon 80 Prozent an Grundschulen und zwei Drittel in Ost-Berlin. Das sind zwar nur knapp 7 Prozent der Berliner Schüler insgesamt, doch jedes Kind, das - vom HVD indoktriniert - womöglich in die Fänge der Nazis oder der Sekten geraten sollte, müßte die Öffentlichkeit aufschrecken. Weit gefehlt! Ob die CDU das Wohl der Kinder aufgreift, ist zu bezweifeln, fürchtet sie doch jetzt schon um ihren Koalitionspartner. Und "Berliner Zeitung" und "Tagesspiegel" druckten große Werbeartikel für den HVD. Kritische Recherche? Bisher Fehlanzeige.

Stahmers Warnung, Stahmers Schweigen

Noch 1994 warnte die Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport in ihrer Schrift "Informationen über neue religiöse und weltanschauliche Bewegungen und sogenannte Psychogruppen" vor "neuheidnischen" rechtsextremen Sekten aus der Tradition des Nazi-"Kirchenkampfes", auch vor der Würzburger Sekte "Universelles Leben", und natürlich vor der Scientology Church. "Tendenziell antidemokratisch und sozial unverträglich", schrieb Ingrid Stahmer damals im Vorwort über die Sekten. Auch die wirre Berliner SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Rennebach tat sich gegen Sekten dicke - sogar in "diesseits" - und wollte sogar das Grundgesetz ändern, "damit nicht jeder sagen kann, er sei Jesus". Das gilt wohl nur solange, wie keine Parteifreunde verwickelt sind.

Ideologe bleibt sich treu

Hubertus Mynarek - früher mal katholischer Priester auf der äußersten Rechten, dann Kirchenaustritt, dann publizistischer Ankläger von angeblichen sexuellen Eskapaden katholischer Prominenz, die er vor Gericht jedoch nicht beweisen konnte, dann Gründungsmitglied der "Christen bei den Grünen", wo man sich schnell wieder von ihm distanzierte - war in den 70er und 80er Jahren noch Vordenker der nazistischen "Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft e. V." (DUR), die man nach einem Urteil des Kammergerichts Berlin als "nazistische Tarnorganisation" und "völkisch-rassistische Sekte" bezeichnen darf. Die DUR leitet sich selbst direkt aus dem Nazi-"Kirchenkampf" ab und sieht die SS-dominierte "Deutsche Glaubensbewegung" der 30er Jahre, die von dem antisemitischen und antichristlichen Agitator Wilhelm Hauer geführt wurde, als eine ihrer Wurzeln an. Der HVD kennt die Berliner Prozeßakten, die zu dem vernichtenden Urteil über die DUR führten: der Vorsitzende des neuen HVD-Zusammenschlusses Berlin-Brandenburg, Horst Groschopp, gab 1999 zu, seine DUR-Freunde hätte ihm die Akten gegeben. Während die PDS im Bundestag Anfragen zu den nazistischen Bezügen der DUR stellte, während PDS-MdB Ulla Jelpke und Grünen-MdB Annelie Buntenbach noch 1997 gegen den "Unitariertag" öffentlich protestierten, traten Berliner Prominente ihrer Parteien dem HVD bei, dessen Vordenker längst Hubertus Mynarek war.

Mynarek schrieb "für die Jugendarbeit" der DUR 1979 das Buch "Orientierung im Dasein", das sich über weite Strecken explizit auf die Ideen der DUR-Vordenkerin Sigrid Hunke stützt. Das Buch propagiert eine extrem konservative Familienideologie, enthält Angriffe auf den Feminismus, gibt "Kameradschaft" als schulisches Lernziel vor und definiert "unser Volk" als "gemeinsame oder wenigstens verwandte Abstammung" und explizit als "Volksgemeinschaft". Dies sei "unitarischer Humanismus". Trotz Mynareks Rolle im HVD stellte sich auch die PDS-Frauenpolitikerin MdB Christina Schenk 1999 dem HVD als Referentin zur Verfügung. In dem Buch bezeichnet Mynarek den Nazi Hauer als "eine der bedeutendsten Größen der Religionswissenschaft des 20. Jahrhunderts", und zwar ausdrücklich "trotz ihrer theoretischen Verirrungen während des Dritten Reiches". Mynarek ist begeistert von Hauers Denken, das er zu einer Grundlage seiner eigenen wirren Thesen macht, folgt ihm in seiner Darstellung des Judentums als "artbestimmtem Volksglauben" und zitierte ihn auch anderweitig. Hauer, ein Hauptsturmführer der SS und Leiter des Sicherheitsdienstes der SS in Tübingen, der seine aggressiven Reden (auch im Berliner Sportpalast) unter dem Saalschutz von SA und SS abhielt - christliche Zwischenrufer wurden von den Nazi-Trupps zusammengeschlagen, christliche Jugendliche von den Hauer-Leuten bei der Gestapo denunziert und verhaftet, alles nachzulesen in den "Deutschland-Berichten" der Exil-SPD - wird heute in jedem besseren Lexikon über den Nationalsozialismus als Vordenker des "religiösen" Flügels der Nazis genannt, neben dem NSDAP-Chefideologen Alfred Rosenberg, auf dessen Buch "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" Hauer sein eigenes Hauptwerk "Deutsche Gottschau" gründete. 1942 forderte Hauer sogar bei seinem langjährigen Freund und Mitstreiter aus der "Deutschen Glaubensbewegung" Rudolf Backofen, einem SS-Obersturmführer im Ghetto Lodz, ein "polnisches Mädchen, das germanisiert werden kann" als Sklavenarbeiterin für seinen privaten Tübinger Hausalt an, wie der britische Religionswissenschaftler Werner Ustorf herausfand, der an einem Buch über Hauer arbeitet. Nach 1945 hielt Hauer an seinen rassistischen antisemitischen Thesen fest, nannte lediglich seinen alten "Arier" in "abendländischer Mensch" um, den er immer noch mit den "medizinischen" Vermessungen des "Arier"-Körpers durch Nazi-Ärzte definierte. Er gründete in den 50er Jahren die "Freie Akademie e. V." (FA) als DUR-nahen Zirkel, in dem Großkopfeten der NS-Zeit - Hitler-Geburtstags-Dichter ebenso wie straflos gebliebene Vordenker der Nazi-Verbrechen - ihre alte Ideologie pflegten. Nachfolger Hauers als Chef der FA in den 60er Jahren war der frühere SS-Arzt Lothar Stengel-von Rutkowski, Mitarbeiter des Rasse- und Siedlungsamtes der SS, der nach 1945 bei fast allen rechtsextremen Sekten agitierte - noch 1990 bei der DUR - und ein enger Freund und Biograph des obersten Nazi-Rassisten Hans F. K. Günther war, für dessen Schriften die DUR noch in den 60er Jahren warb. Mynarek ging "im Hause Hauer" ein und aus, wie er selbst zugab, und war auch bei der FA engagiert, deren Sekretärin und Hauer-Biographin Margarete Dierks - mit der auch Mynarek in den 80er Jahren gemeinsam in Schriften publizierte - 1938 in ihrer Dissertation die Nürnberger Rassengesetze gerechtfertigt hatte.

Es ist nur konsequent, daß die "diesseits"-Redaktion des HVD, nachdem sie Mynarek als "profiliertesten Autor" begrüßte, 1999 auch für ein Seminar der "Freien Akademie" wirbt.

HVD für "Ökologische Religion"

1986 brachte Mynarek sein Hauptwerk "Ökologische Religion" heraus, das der HVD 1998 mehrfach in "diesseits" explizit empfahl. In dem Buch stellt er Hauers biologistischen Rassismus auf neue "ökologische" Beine, schleudert das schlimme Wort vom "Irrläufer der Evolution" gegen seine politischen Gegner - als die er Menschen ansieht, deren Weltanschauung letztlich auf dem "Judaochristentum" und der biblischen Forderung des "Machet Euch die Erde untertan" basiere - und schließt mit der Botschaft, "die Natur" sei selbst "politisch" und werde sich daher selbst "die geeignetste politische Staatsform" schaffen. Werkzeug der "Natur" sei dabei der "öko-religiöse Mensch" - Mynareks Anhänger -, "der eigentliche Vollender der Sinngestalt der Natur" und "Sinn der Erde, .... Sinn der Evolution der Natur", der im Gegensatz zum Normalmenschen bereits "den nächsten Schritt der Evolution" vollzogen habe und nun - etwa über den HVD? - die "natürliche" Staatsform durchsetzen werde. Neu aufbereitet, ist dies auch der Inhalt von Mynareks "diesseits"-Artikeln. So bekommt man eine Vorstellung, was HVD-Ideologie inhaltlich bedeutet und womit die Grundschulkinder im Lebenskundeunterricht des HVD indoktriniert werden. Das ist in der Tat "tendenziell antidemokratisch und sozial unverträglich", wie SPD-Schulsenatorin Stahmer über Sekten mit verwandten Botschaften schrieb - doch gegen die HVD-Propaganda an Berlins Schulen tut die SPD nichts. Andere sind da konsequenter: Das evangelische "Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt" porträtierte Mynarek schon 1986 unter der Überschrift "In der Tradition von Blut und Boden". (Eine ausführliche Analyse von Mynareks Thesen ist hier auf unserer Homepage nachzulesen.)

Mynarek als Sekten-Mann

In seinem Buch "Religiös ohne Gott?" schrieb Mynarek schon 1983 anerkennend von "Scientology-Geistlichen" und ließ sie breit im Interview zu Wort kommen. Tatsächlich ist der Kern der Scientology-Ideologie nichts anderes als Herrenmenschentum, ausgedrückt in amerikanischen Kunstwörtern. Da ist es nur konsequent, wenn man sich 1999 von der HVD-Homapage schnell zur Scientology-Homepage durchklicken kann, Internet-Links verbinden auch zu anderen Sekten wie "Transzendentale Meditation" oder "Universelles Leben/Heimholungswerk" (UL). Schon 1985 trat Mynarek als Redner bei der Würzburger Sekte UL der Gabriele Wittek auf und erklärte, vieles, was er in den Schriften der UL gelesen habe, sei ihm sympathisch: "Das was sie schreiben, ist durchaus etwas Positives".

UL wird von staatlichen Stellen dagegen als "totalitäre" Organisation eingeschätzt, die sich "die weitgehende Entpersönlichung und Disziplinierung des Einzelnen zum Ziel gesetzt" habe. Das Oberlandesgericht Bamberg sah "durchaus antisemitische Tendenzen" bei der Sekte, die vor allem auch wirtschaftlich tätig ist und in den Branchen EDV, Werbung, Gastronomie und Landwirtschaft einen weit verzweigten Konzern aufgebaut habe, wie die Zeitschrift "Focus" berichtete. In manchen Regionen stehen auf den Wochenmärkten Verkaufsstände von UL für ökologische Produkte, bei denen die Sekte groß im Geschäft ist. UL-Aussteiger berichteten, daß sie als "Bienen" - man könnte auch sagen: Sklaven, für die UL ist es jedoch "ehrenamtliche Mithilfe" - unentgeltlich auf Bauernhöfen und bei Verkaufsständen der Sekte hätten arbeiten müssen, daß Angst, Leistungsdruck, Mißtrauen und Überwachung die Sekte kennzeichneten; "die Verwirklichung der göttlichen Gesetze", die die UL-Gründerin Wittek verkünde, werde "am Kassenstand gemessen".

Doch der HVD-Vorzeige-Ideologe Mynarek trat 1994 für UL auf einer Pressekonferenz als Zeuge für UL und gegen die Sekten-Aussteiger auf. Mit der Zeitschrift "Das Weiße Pferd" hat sich UL neuerdings ein "politisches" Blatt zugelegt, das zu Tagesthemen Stellung nimmt, vor allem auch zur Ökologie. Hier wird 1997 Mynarek als ein Opfer der katholischen Kirche dargestellt, die ihn finanziell ruiniert habe. Konsequent veröffentlichte Mynarek 1999 sein Buch "Die neue Inquisition. Sektenjagd in Deutschland" im UL-Verlag "Das Weiße Pferd".

Antisemitismus pur

Auch bei UL paßt alles zusammen. 1991 brachte die Sekte ein Extrablatt ihrer Zeitschrift "Christusstaat" heraus, das gegen das "Freimaurertum" agitierte und über weite Strecken aus Rosenbergs "Mythus des 20. Jahrhunderts" hätte abgeschrieben sein können. Die antisemitischen "Protokolle der Weisen von Zion", die schon Rosenberg als Quelle für seine These von der jüdisch-freimaurerischen Verschwörung gegen die "Arier" diente, werden auch von UL als angeblicher Beweis für die geplante "Weltherrschaft der Illuminaten" angeführt. Doch UL setzt noch eins drauf: Der Bundesadler sei ein "'Zions'-Adler", denn mit seinen Umrissen passe er genau in die Mitte des Davidsterns, "das zionistische Symbol von Macht und Herrschaft. ... Könnte es bedeuten, daß sich unser Staat im Symbol des Hexagramms (Sechsstern) der Ideologie der 'Weltdiktatur' unterordnet?" Als Antwort präsentiert UL einen Artikel über die jüdische Organisation B'nai B'rith (die auch in Berlin ein Büro unterhält), die eine "freimaurerische Geheimorganisation" sei und deutsche Politiker wie Genscher und Kohl mit Preisen ausgezeichnet habe sowie mit der katholischen amerikanischen Bischofskonferenz eng zusammenarbeite. Schon der Mitbegründer von Hauers "Deutscher Glaubensbewegung", der NSDAP-Reichstagsabgeordnete Ernst Graf zu Reventlow, hatte eine Schrift gegen B'nai B'rith verfaßt, in der er die "Protokolle der Weisen von Zion" als authentischen Plan für die angeblich drohende "jüdische Weltherrschaft" hinstellte. Die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte "Vereinigung für gesamtdeutsche Politik" brachte einen Nachdruck der Reventlow-Schrift heraus, in dem sie auch die UL-Texte zitiert.

HVD raus aus den Schulen!

Einige Eltern von Berliner Schulkindern sind offenbar bereits unruhig geworden, Gespräche mit mindestens einem Schulleiter haben bereits stattgefunden. Doch der HVD gibt Unterricht an 250 staatlichen Berliner Schulen und powert mit seinen SPD- und PDS-Verbindungen. Der Vorsitzende des BIFFF... e.V., Diplom-Psychologe Peter Kratz, meint dazu: "Wenn der HVD seinen Ideologen Mynarek als 'profilierten Autor' seiner Zeitschrift vorstellt, dann ist nach all dem wohl eine Warnung vor dem HVD-Lebenskundeunterricht angebracht, damit Eltern nicht fürchten müssen, ihre Kinder an Sekten oder Nazis zu verlieren." Was im Schulfach Lebenskunde tatsächlich geschieht, wissen nur die Lehrer und die Schüler, die überwiegend im Grundschulalter sind. Diese Kinder können den weltanschaulichen Kern der HVD-Propaganda, die im Klassenzimmer sicher kindgerecht vorgetragen wird, noch gar nicht durchschauen. Kratz: "Wir erforschen diese Szene seit Jahren und haben viel darüber in Büchern, Zeitschriften und eigenen Publikationen veröffentlicht. Diese Sekten, ob sie nun DUR, Freireligiöse, Freigeistige oder HVD heißen, stehen in engem Kontakt miteinander und decken geographisch und weltanschaulich bestimmte Bereiche ab. Sie stehen alle mehr oder weniger deutlich in der Tradition des 'religiösen' Flügels der NSDAP um Hitlers 'Beauftragten für die gesamte geistige und weltanschauliche Schulung und Erziehung der NSDAP' Alfred Rosenberg. Das gilt auch für Teile des HVD." Erstaunlich, daß CDU und christliche Kirchen bisher dazu schweigen. Die Rekrutierung für solche Organisationen fängt oftmals bereits im Kindesalter an, wo schon Grundlagen für eine rechtsextreme Weltsicht gelegt werden..

HVD mit Scientology-Methoden zur Macht?

Wie UL und die Scientology Church strebt auch der HVD ein wirtschaftliches Imperium an, um damit gesellschaftliche Macht auszuüben. Inwieweit die HVD-Ideologie dabei nur Mittel zum Zweck ist, läßt sich kaum beurteilen. Fakt ist, daß der HVD mit dem Lebenskundeunterricht eine Menge an Steuergeldern einnimmt. Fakt ist, daß er sich über die "Wiedergutmachung" angeblich erlittenen NS-Unrechts in den Besitz der Immobilien Friedenstraße 60 in Berlin-Friedrichhain bringen will. Fakt ist auch, daß er im Gastronomiebereich in Berlin bare Münze verdient und hier expandieren will. Am "Cafe Rix" im bezirkseigenen Saalbau Neukölln ist der HVD finanziell beteiligt, doch bleibt er neuerdings hier lieber im Hintergrund: Nachdem Kritik am HVD laut wurde wegen der Nazi-Tradition, in die er sich im Rahmen der Freireligiösen-Ausstellung im Prenzlauer-Berg-Museum selbst gestellt hatte, verschwand die Zeitschrift "diesseits" aus dem "Cafe Rix", wo sie zur gefälligen Mitnahme in großen Packen ausgelegen hatte. Vielleicht möchte man den Umsatz nicht gefährden. Wer an dem Cafe verdient, erfahren die Kaffeetrinker nicht.

Für weitere Investitionen braucht der HVD viel Geld., und er hat große Pläne. Ungeschminkt ließ der frühere HVD-Landes- und Bundesvorsitzende Klaus Sühl, auch Geschäftsführer der HVD-eigenen Human Gaststätten- und Kultur GmbH, 1994 auf einer HVD-Versammlung die Katze aus dem Sack: "Neben der Erhöhung der Mitgliedsbeiträge und Spenden muß der HVD Einnahmemöglichkeiten erschließen, d. h. Unternehmungen starten, die vor allem auch das Ziel verfolgen, Gewinne zu erwirtschaften. Diesen Weg hat der HVD im vergangenen Jahr konsequent beschritten, indem er die HUMAN Gaststätten- und Kultur GmbH gegründet hat. ... Dieser neue kommerzielle Bereich soll in engstem Zusammenwirken mit dem Verband und jederzeit vom Verbandsvorstand kontrollierbar mit dafür sorgen, daß auch weiterhin ABM-Projekte durchgeführt werden können. ... Die GmbH soll Gewinne machen". Sühl sagte vor seinen Anhängern, "daß der HVD schier unbegrenzte Möglichkeiten habe und nur er selbst sich vom Erreichen des Zieles abhalten könne, zu einem dominierenden Faktor in einigen Bereichen der Gesellschaft zu werden". Das sind Sekten-Methoden, nachzulesen im Protokoll der HVD-Versammlung, das säuberlich in der Vereinsregisterakte VR 4672 Nz des HVD beim Amtsgericht Charlottenburg abgeheftet ist (Band III, Blatt 695). Zu deutlich waren die offenen Worte. Der HVD hat sein Unternehmen inzwischen wieder umgruppiert.

(September 1999)

 
aktueller Nachtrag 2001:
Inzwischen hat sich der HVD zwar von Mynareks Sektenkontakten zu "Universelles Leben" distanziert, und auch die HVD-Zeitschrift "diesseits" druckte - deutlich wahrnehmbar: widerwillig - diese Distanzierung des HVD-Vorstands ab.

Nicht jedoch distanzierte sich der HVD von Mynareks sonstigen faschistischen Thesen, insbesondere nicht von den zahlreichen Artikeln, die Mynarek in "diesseits" schrieb, auch nicht von den Empfehlungen für Mynareks Bücher, erst recht nicht von der Empfehlung seines Buches "Ökologische Religion". Offenbar hat Mynarek derart viele Fans im HVD, daß der Verband sich eine solche Distanzierung gar nicht leisten kann, ohne auseinanderzubrechen.

Auch im Jahr 2001 sind die Sekten, z. B. "Universelles Leben" oder "Scientology Church", weiterhin über die website des HVD erreichbar, über Links zu einer website "Atheismus", die der HVD sogar besonders empfohlen hat und die ihrerseits eine Linkliste zu zahlreichen rechtsextremen Sekten breithält. Der HVD macht also weiterhin die Sektenpropaganda allgemein zugänglich, vermittelt über Links.   
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