Dreist:
 
HVD täuscht weiter über Nazi-Verwicklungen
 
 
Die Reaktion des Humanistischen Verbandes Deutschlands auf unsere Veröffentlichung über die Nazi-Propaganda in der HVD-Ausstellung des Prenzlauer-Berg-Museums
macht alles noch schlimmer ---
Konfusion mit Namen soll die Öffentlichkeit täuschen ---
Wer "Freireligiöse" und "Humanisten" eigentlich sind, was sie in Wahrheit wollen, auf welches Gedankengut sie sich intern beziehen - das ist in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt ---
Der Berliner HVD-Vorsitzende Christian John beschimpft Abgeordnetenhaus-Parteien, Bürgermeister,
christliche und jüdische Würdenträger ---

Man ist einiges gewohnt von Rechtsaußen. Verleumdung, Lüge und Fälschung gehören dazu. Kaum mehr als ein paar Verleumdungen konnte der HVD antworten auf unsere detallierte Darstellung seiner Nazi- und Neonazi-Verwicklungen. Insbesondere kann er in keinem einzigen konkreten Fall aus unserer 6-seitigen Stellungnahme, die wir über die Nazi-Propaganda im Prenzlauer-Berg-Museum veröffentlichten, widerlegen. Der HVD kann politisch nur dann überleben, wenn es ihm gelingt, die Abgeordnetenhaus-Parteien zu täuschen. Seine Methoden sind plump, und die Abgeordneten werden sich die Augen reiben, wenn sie lesen, wie der Berliner HVD-Vorsitzende John sie intern in dem HVD-Blättchen "Diesseits" beschimpft: Die vier Abgeordnetenhausfraktionen, die Bezirksbürgermeister von Mitte, Tiergarten und Friedrichshain, christliche Geistliche "sowie der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde" seien allesamt nur "Geldsäcke und Pfaffen" und "schonungslose Volksschinder", schreibt John hier 1998; den Präsidenten des Abgeordnetenhauses Prof. Dr. Herwig Hasse (CDU) nennt er dabei sogar namentlich. John bezeichnet seine Tiraden als "freigeistig", allerdings sind sie aus dem Nazi-Milieu schon seit vielen Jahrzehnten bekannt.

Der Prenzlauer-Berg-Museumsdirektor Bernt Roder möchte nach unserer Veröffentlichung nun plötzlich die Bücher aus der HVD-Ausstellung herausnehmen, in denen bekannte Nazi-Ideologen und Auschwitz-Leugner für die "Freireligiösen" und "Humanisten" schreiben. Aus den Augen, aus dem Sinn. Vernichtung der Erinnerung an die Vernichter, so einfach geht das. Vom Ausstellungskatalog, der diese Bücher ebenfalls als Quelle "freigeistigen" Gedankengutes anpreist, ist keine Rede. Wird er eingestampft, nachdem Tausende Exemplare gedruckt wurden? Wer hat sie bezahlt? Der Katalog der Ausstellung preist das Buch "Freigeistige Bibliographie" des Nazi Karl Becker als einzige "echte freigeistige Bibliographie" an (Seite 64); Becker präsentiert in dem Buch jedoch zum Beispiel den NSDAP-Chefideologen Alfred Rosenberg als Vordenker der "Humanisten"- und Freireligiösen-Szene (Becker, Seite 110) und listet über lange fünf Seiten den Kern der NS-Literatur und auch Neonazi-Literatur auf, als angeblich seriöse kritische Literatur über das Christentum und das Judentum! Auschwitz als "humanistische" Tat. Der Museumsdirektor ist offenbar reif für Disziplinarmaßnahmen, denn sein Haus propagiert auf diese Weise weiterhin Nazi-Schriften, getarnt als "echte freigeistige" Literatur, auch für den "freigeistigen Religionskundeunterricht", wie ein Kapitel bei Becker heißt. Vielleicht wacht die CDU ja noch auf.

Alfred oder Arthur?

Mit einem plumpen Trick der Namensverwirrung versucht der HVD in einer offiziellen Stellungnahme, sich aus dem braunen Sumpf zu ziehen. Doch Lügen haben kurze Beine. Für den HVD behauptet jetzt sein Vorstandsmitglied Horst Groschopp, wir hätten Alfred Rosenberg mit dem kommunistischen, dann sozialdemokratischen Historiker Arthur Rosenberg verwechselt, der durch seine Geschichte der Weimarer Republik bekannt geworden war. Groschopp ist der eigentliche Hintermann der braun getränkten Ausstellung vom Prenzlauer Berg und machte sich mit seinem Buch "Dissidenten" (über diese Freireligiösen- und "Humanisten"-Szene) einen Namen als Geschichtsfälscher. Er weiß, daß er mit dem Trick der angeblichen Namensverwechslung lügt, denn er ist verantwortlich für "Konzeption und Redaktion" des Ausstellungskatalogs, der Beckers Nazi-Bibliographie und andere Nazi-Bücher als freigeistige, humanistische und religionskritische Literatur anpreist.

Der HVD täuscht also bewußt die Öffentlichkeit.

Nazis raus aus den Schulen!

Dazu Peter Kratz, Leiter des BIFFF... e. V.: "Wir haben nichts zurückzunehmen. Der HVD und der Direktor des Prenzlauer-Berg-Museums werden sich hüten, uns zu verklagen, denn sie wissen genau, daß wir die Nazi-Verwicklungen richtig dargestellt haben. Wir bleiben dabei: Die Ausstellung vom Prenzlauer Berg und der Ausstellungskatalog zeigen, daß führende Personen des HVD tatsächlich bis heute auch nationalsozialistisch orientiert sind, denn anders sind ihre versteckten Bezüge auf Ideologen der Nazis nicht zu erklären. Damit ist der HVD ein Fall für den Verfassungsschutz. Für den Lebenskundeunterricht des HVD an Berliner Schulen gilt: Solange die offensichtlichen Nazi-Verwicklungen bestritten statt aufgearbeitet werden, ist zu befürchten, daß auch die nazi-orientierten HVD-Leute Schüler indoktrinieren werden. Das muß aufhören."
 
 ...Bezug: HVD-Ausstellung über Freireligiöse Gemeinde Berlin
 

...zurück zur Übersicht: Faschismus "religiös"

...zurück zur Übersicht: Themen des BIFFF...

...Eingangsseite