© 2008 by BIFFF... e. V. und P. Kratz.   Jede Verwendung der Texte und der Abbildungen unterliegt dem Urheberrecht.                       


Neue Herausforderungen
Themen des BIFFF...
Bücher und Broschüren
English Texts
E-Mail an BIFFF...













>Ja, wenn's die Juden machen,
dann dürfen's auch die Deutschen!<

 
Wie die zeitweise SPD-eigene "Frankfurter Rundschau"
Wowereit beisprang
 
Schnell mal einen Artikel zu Nazi-Sado-Maso in Israel lanciert.

Es stand schon im Januar 2007 in der israelischen Zeitung "Haaretz" und Anfang September 2007 in der "New York Times", "YouTube" hat das einschlägige Video schon längst wieder gelöscht, "Spiegel online" hat seine Rezension wieder entfernt, aber Wowereit braucht Unterstützung in der Debatte um die von ihm unterstützten schwulen Nazis, die SM-Sex in Nazi-Klamotten betreiben. Und außerdem war doch sein neuer Pressesprecher Richard Meng vorher stellvertretender Chefredakteur der früher mal links-liberalen, zeitweise SPD-eigenen, jetzt zum Kölner Zeitungskonzern DuMont-Schauberg (dem neuerdings u. a. die Stasi-Postille "Berliner Zeitung" und der "Berliner Kurier" sowie die vormals ebenfalls SPD-eigene "Hamburger Morgenpost", schon immer der "Kölner Stadtanzeiger" und seit 2006 25 Prozent der israelischen "Haaretz"-Gruppe gehören) zählende "Frankfurter Rundschau" (FR). Was läge da näher, als dass die FR ihrem Wowi mal beispringt und einen Artikel über den alten Hut "Nazi-SM-Sex in Israel" lanciert: am 18. März 2008 kam der Artikel. Unterschwelliger Tenor des Timings: Wenn doch sogar die Juden sowas machen, dann dürfen es Wowis deutsche schwule Schützlinge erst recht. Zwar musste auch die FR schreiben, dass die Nazi-Heftchen in Israel verboten wurden, aber das geht im sexgeilen und sensationsgeilen FR-Text "Oberst Schultz und seine Hündin", der auch noch über weite Strecken aus der "New York Times" abgeschrieben scheint, unter.

Als die Shoah-Überlebenden sich entschlossen, niemals aufzugeben und fröhliche Kinder zur Welt zu bringen, da hatten es diese Kinder nicht leicht, im Israel der 50er und 60er Jahre, und das Menschheitsverbrechen der Deutschen wirkt bis heute in den Seelen der Enkel und Urenkel, die einfach nur Fun haben möchten am Strand von Tel Aviv, wie andere auch. Darüber ist viel geschrieben und gefilmt worden. Und auch wenn die Urenkel der deutschen Verbrecher das alles lieber vergessen wissen möchten, so sieht man doch an vielen individuellen und familiären psychischen Problemen israelischer Jugendlicher und Erwachsener, wie dieses Menschheitsverbrechen über Generationen hin wirkt und wirkt, wie es immer wieder aufs Neue in das Leben der Jahrzehnte später Nachgeborenen eingreift und ihren Fun am Strand von Tel Aviv verdirbt. Wäre das ein Thema für einen Dokumentarfilm, zum Beispiel aufgehängt an den Comic- und Romanheftchen, Groschenheftchen oder Schundliteratur, die zu Beginn der 60er Jahre zwei Jahre lang in Israel verkauft und dann verboten wurden: Pornoheftchen, in denen blonde, sadistische Frauen mit großen Brüsten und mit Hakenkreuzbinden am Arm in Kriegsgefangenenlagern die abgeschossenen Piloten der US-amerikanischen und britischen Luftwaffe des Zweiten Weltkriegs körperlich und sexuell misshandeln. Strand-Fun-Verderber ein Thema? Schon wieder? Langweilig!

In Israel und in New York wurde im letzten Jahr anläßlich eines Dokumentarfilmes über die Heftchen, über ihre Autoren und Leser, der 2007 auf einigen wenigen Filmfestivals gezeigt wurde, der Inhalt der Heftchen zum Thema, und auch in Deutschland in ganz spezieller Weise im März 2008 nach neuerlicher BIFFF...-Kritik an der Unterstützung Wowereits für die rechtsextreme Gewaltsex-Szene, obwohl der Film in Deutschland bisher von jedem Festival-Veranstalter abgeleht wurde und eigentlich gar kein Thema ist. Um die rechte Aufmerksamkeit zu wecken, bringt die FR auch gleich ein Bild der blonden Frauleins von einem Titel der hebräisch geschriebenen, im global verwendeten typischen 50er-Jahre-Zeichenstil aufgemachten Hefte.

"Fiktive Erinnerungen"
 
 
Entscheidend ist die Bildunterschrift: Wer hat's erfunden? Die Juden!
Die historische Realität hat allerdings weder etwas mit den Geschichten in den Heftchen noch mit der reisserischen FR-Aufmachung zu tun.

(BIFFF...-Screenshot von der FR-Webseite März 2008
mit einem "Stalags"-Titel in hebräischer Schrift.)

Was ist denn dran an der Geschichte? Die Hefte unter dem Titel "Stalags" gab es, sie wurden sehr schnell von israelischen Gerichten verboten und von der Polizei weitgehend einkassiert. Es gibt auch unter Juden Sadomasochisten, die sich sowas gerne angucken. Ein Jungfilmer aus der dritten Reihe der heutigen israelischen Künstlergemeinde hat darüber 2007 einen Tabu-Bruch-Film gemacht, um - wie bei allen Tabu-Bruch-Geschichten - bekannt zu werden und ein bisschen Geld zu machen, und jetzt fällt allen der Unterkiefer runter: Wer hätte das gedacht, dass es auch unter Juden Psychopathen gibt! Das ist schon die ganze Story, ziemlich bescheiden. Die Pointe soll sein: Juden gucken sich Nazi-Pornos an. Na und? In den Heften wurden keine Juden gepeinigt, sondern alliierte Soldaten, die sich meistens ebenso brutal an den SM-SS-Frauleins rächten und letztlich doch Sieger blieben. Alles ist innendrin ziemlich stark pornographisch dargestellt, was zeigt, wie groß die sexuelle "Liberalität" der säkularen israelischen Gesellschaft schon vor der "68er-Befreiung" der Sexualität war. Die Autoren und Zeichner schämten sich trotzdem und gaben sich zur Tarnung englische Phantasienamen, so dass es aussah, als ob die Hefte ein US-Import auf Hebräisch seien, quasi Entwicklungshilfe.

Aus der bescheidenen Geschichte macht die FR eine Wahnsinns-Sensation: "Die bunten Heftchen kamen über Nacht", fängt der FR-Artikel an, und "zu Hunderttausenden überschwemmten die 'Stalags', Groschenromane über sadistische Aufseherinnen in Nazi-Lagern, den israelischen Zeitschriftenmarkt der frühen sechziger Jahre", gerade so, als ob damals alle Welt nur darauf gewartet hätte, gelechzt hätte, als ob es plötzlich nichts anderes mehr zu lesen gegeben habe, am Strand von Tel Aviv. Dagegen hatte die kurze Wirklichkeit mehr mit dem zu tun, was der Regisseur auch heute zu seinem Film erlebt: weitgehende Ablehnung bis mitleidige Nachsicht mit den Psychopathen, Verachtung für die, die aus Psychopathie Geld machen wollen, und Peinlichkeit, jedenfalls kaum ein öffentliches Aufsehen, bis der Verbotsprozess gegen die Hefte für Aufsehen sorgte, aber da war die "Stalags"-Zeit ja dann vorbei.

Das sieht die FR alles anders. Weil man die Story jetzt braucht? "Unbegründet" seien die Ablehnungen des Films durch deutsche Festivals, und schon gar nicht im Inhalt des Films begründet, sondern vermutlich wohl in den "formalen Kriterien" deutscher Festivals, so die FR, weil der Film doch angeblich eine israelische Wirklichkeit zeigt -- und die braucht ein Klaus Wowereit zu seiner politischen Verteidigung heute wahrlich so sehr, viel viel mehr als etwa jener Max Mosley, nach eigenem öffentlichen Bekenntnis seit 40 Jahren selbst praktizierender Sado-Masochist und bekanntermaßen der Sohn des britischen Faschisten-Ehepaares Oswald und Diana Mosley, das im Hause Goebbels im Beisein Hitlers getraut worden war, und der in jungen Jahren höchstselbst, quasi als Mäxchen, für die Apartheid demonstrierte und somit selbst rassistisch politsch aktiv gewesen war, wovon er sich bis heute nicht in antifaschistisch hinreichender Weise distanzieren mag.

Max Mosley konnte sich damit bescheiden, einfach nur zu bestreiten, und zwar öffentlich, dass in seiner bekannten, illegal veröffentlichten privaten SM-Sex-Orgie, bei der er sich von fünf von ihm öffentlich "Damen" genannten Damen körperlich malträtieren ließ ("demütigen", wie er nun öffentlich sagt), Nazi-Klamotten im Spiel waren, etwas, das andere jedoch gesehen haben wollten; die Klamotten, "keine Uniformen, sondern Jacken und Röcke", seien lediglich in einem Geschäft gekauft worden, in dem auch Nazi-Klamotten verkauft würden, was in England doch schließlich ganz legal sei, verriet Mosley im August 2009 der "Bild-Zeitung", in der er sich nicht nur öffentlich äußerte zu seinen ganz privaten sexuellen Vorlieben (die Psychiater und Psychotherapeuten wiederfinden im Katalog zugelassener Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation der Uno WHO namens "International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems", kurz ICD, sogar in Englisch!; deutsche Version Kapitel F65.5: "Sadomasochismus. Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder Fesseln bevorzugt"), sondern in der er sich auch äußerte zu seiner eigenen früheren rassistischen Politik gegen Schwarze, ohne sie wenigstens im Nachhinein für immer schon falsch zu erklären. Andere hatten angesichts der illegal veröffentlichten Fotos von der SM-Orgie andere Assoziationen zur dort getragenen Kleidung, zu den deutschsprachigen Kommandos und zu der "Entlausungs"-Szene, zumal Max Mosley in Zeitungsinterviews, in denen er auch hierzu öffentlich Stellung nimmt, die menschliche Sexualität generell und explizit für "tierisch" erklärt und damit erneut gegen die Menschenwürde agitiert, die Grundlage der Uno-Menschenrechtserklärung und aller fortschrittlichen Staatsverfassungen, gegen die er schon damals agitierte, als er für die Apartheid demonstrierte. Und einen solchen Klamottenladen würde man in Deutschland einen Nazi-Klamotten-Laden nennen und zum Kaufboykott aufrufen; Mosleys "Damen" aber kauften nach seiner eigenen Aussage in "Bild" genau dort für die SM-Spielchen mit ihm ein. Für den Chefredakteur der größten jüdischen Zeitung Großbritanniens waren Mosleys diverse Ausreden nur noch eine "Beleidigung des gesunden Menschenverstandes".

Uns' Wowi dagegen unterstützt und fördert von vornherein öffentlich und mit der Würde seines Amtes eines deutschen Ministerpräsidenten eine Gewaltsex-Szene, die in vielfacher Hinsicht Nazi-Bezüge hat, (warum gibt es eigentlich keinen Micky-Maus-Fetisch sondern nur "Fetische" mit Bedrohungscharakter?), also direkt politisch. Bei dem, was nicht zu bestreiten ist, hilft kein Leugnen mehr, aber da lohnt es sich für die FR, die bescheidene Wahrheit aufzubauschen, dass es auch unter Israelis emotional-sexuell Verirrte gab und gibt, dass es sogar Enkel geben mag, die ihre Großmutter, die Auschwitz-Überlebende, die immer so seltsame, nicht lieben können, weil sie nicht mehr lachen konnte, und die Nazis so die Kindheit des in Israel Geborenen noch verdarben. Die vermeintliche FR-Sex-Sensation ist eine Dienstleistung an Wowereit.

Auch der Nachwuchs-Filmemacher ist dankbar, er setzt den Link zum FR-Artikel auf seine Webseite, neben denen zu den "Haaretz"- und "New York Times"-Artikeln. Immerhin, drei Rezensionen weltweit hat ihm sein Film eingebracht.

"Haaretz" teilt im September 2007 noch etwas Interessantes zu dem Film über die SS-SM-Heftchen mit: ausgerechnet Uri Avnery äußert sich in dem Film zu den "Stalag"-Heften, und die von Avnery herausgegebene Postille "Haolam Hazeh" habe gleich zweimal die Rückseite für Artikel über "Stalags" hergegeben. Der in Deutschland ach so beliebte (und geborene) anti-israelische und pro-arabische "Friedensaktivist" mit israelischem Pass Avnery hatte vor einiger Zeit den "Right Livelyhood Aword" bekommen, den hier so genannten "Alternativen Nobelpreis" des Jakob von Uexküll junior, der ebenfalls einen Großvater hatte: Jakob von Uexküll senior, dessen Briefmarkensammlung der Junior erbte und aus deren Erlös der Junior den "Preis" finanzierte, mit dem er nun so berühmt wurde. Der Senior allerdings war eng befreundet mit dem NSDAP-Chefideologen Houston Stewart Chamberlain, dessen Hauptwerk "Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts" maßgeblich den nazistischen Vernichtungsantisemitismus prägte; und der Senior war 1928 Herausgeber des posthum erschienenen New Age-Buches von Chamberlain, "Natur und Leben", das eine scheinwissenschaftliche Rechtfertigung des völkischen Rassismus enthielt. In seinem eigenen Buch "Staatsbiologie" hatte der Senior 1920 einen organizistischen Aufbau des Staates nach dem Bild des biologischen Organismus gefordert, eigentlich ein kulturübergreifendes Konzept autoritärer Herrschaft, dass sich heute zum Beispiel auch im Islamismus findet. Beim "Alternativen Nobelpreis" bekommt der Gewinner also Nazi-Geld, eine Meinung, die der Junior - selbst ein Biologist! - nicht so gerne hört. Deshalb schrieb er schon vor vielen Jahren, lange bevor das BIFFF... gegründet wurde, dem BIFFF...-Leiter Peter Kratz einen bösen Brief, um seinen Großvater rein zu waschen. Den alten Brief müssten wir eigentlich endlich mal online stellen.

(April 2008)

                           ...zurück zur Übersicht: Neue Herausforderungen - Der neue Antifaschismus

                       ...zurück zur Übersicht: Themen des BIFFF...

                       ...Eingangsseite