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E-Mail an BIFFF...

 
Stasi-Postille schreibt vom "selbsternannten BIFFF...":
 
"Berliner Zeitung" setzt sich
für rechtes "Paganfest" ein
und kritisiert das BIFFF...
 
Wer ernannte eigentlich die "Berliner Zeitung", die schon längst in der Hand
eines britischen Hedgefond ist, zur "Berliner" Zeitung?
 
"Das selbst ernannte Berliner Institut für Faschismus-Forschung und Antifaschistische Aktion e.V.", schreibt eine so genannte "Berliner Zeitung" am 16. April 2008 über den BIFFF...-Protest gegen das rechtsextreme "Paganfest" im bisher linken Club "SO 36" und schlägt sich auf die Seite der Neuheiden. Leider ohne viel Sachkenntnis des "Berliner Zeitungs"-Autoren, eines Oliver Rohlf ("37, früher in der Musikbranche", heißt es im Internet über ihn, heute ist er Zuckerbäcker), der gleich am Anfang seines Artikels meint, Nazi-Vorwürfe gegen Teile der Hard-Rock-Musikszene seien doch "hinlänglich bekannt und abgearbeitet seit den Tagen von Ozzy Osbourne und Slayer". Allerdings machte "Black Sabbath" erst mehr als ein Jahrzehnt nach Osbournes Ausscheiden ein Album mit nordischer Mythologie, und "Slayer" mit Ozzys Verfremdungen gleich zu setzen, zeigt, wie fremd der Bühnengeist Brechts den Stasi-Überbleibseln heute ist.

Dass die Redakteure der früheren SED-Bezirkszeitung "Berliner Zeitung" und auch ihre neuen West-Kollegen hier nicht einschritten, sei ihnen verziehen, denn immerhin hatte sogar der harmlose Udo Lindenberg Durchfahrtverbot auf der DDR-Transitautobahn nach Berlin (West); von Rockmusik wusste die Stasi eben noch weniger als von den Nazis in der DDR.

2005 schrieb dasselbe Blatt zu unserer Kritik am Nazi-Sadomasochismus: "ein so genanntes Institut für Faschismusforschung" habe den Regierenden Bürgermeister von Berlin wegen seiner Unterstützung für die Nazi-SM-Szene kritisiert. Die Stasi mochte eben noch nie undogmatische Westlinke, und hätte sie damals schon gewusst, was wir heute über die maßgeblich von geouteten Ex-Stasi-Leuten geführte "Berliner Zeitung" schreiben, hätten wir damals wohl auch Durchfahrtverbot nach Kreuzberg bekommen.

Hier wächst zusammen, was zusammen gehört: rechtsextreme Neuheiden und Stasi-Spitzel, Brüder im Geiste: "Ungeheuerlich, dass ihr Institut überhaupt auf deutschem Boden existieren darf", schreibt ein "Pagan Metal"-Fan in seiner Hass-Mail ans BIFFF..., "wünschenswert wäre doch, Sie gleich des Landes zu verweisen", er vergisst aber zu ergänzen: "wie damals Wolf Biermann und Konsorten".

Rohlf muss in seinem Artikel die Antifa-Kritik an der "Metal"-Szene im Grunde bestätigen, weil sie eben einfach wahr ist, aber sowas darf ein Stasi-Blatt gerade heraus so wenig drucken wie damals Zarah Leander von Auschwitz singen durfte, also muss er ergänzen: die Mordhetze von "Moonsorrow" usw. sei "unpolitisch-unterhaltungsorientiert", und der beruhigt ins neue Ikea-Sofa zurückfallende "Berliner Zeitungs"-Abonnentenstamm aus der früheren SED kann sowieso kein Englisch, um das nachzuprüfen. Die Bands mit ihren Vernichtungsphantasien gegen die Anhänger der Bibelreligionen und gegen alle Migrantinnen und Migranten aus dem Süden seien doch nur "Stimmungskanonen nordischer Couleur" mit "gurgelnden Männerchören", schreibt Rohlf tatsächlich hier, schreibt aber zum Beispiel nicht: "wie damals Himmler und Konsorten, die alten KZ-Chorknaben!", das müssen sich die rechtsextremen ostdeutschen Wählerinnen und Wähler dazu denken. Man muss es tatsächlich genau lesen: Die Bands singen davon, dass sich der Schnee bald rot vom Blut der "Fremden" färben wird, wenn die Krieger für den Glauben ihrer Vorväter gegen die Einwanderer und angeblichen Kultur-Überfremder in die Schlacht ziehen werden, dass sich die Kinder in den phantasierten nordischen Dörfen freuen, wenn endlich die Christenköpfe der "Abtrünnigen" rollen usw. -- und die "Berliner Zeitung" findet das unterhaltsam!
 

Screenshot aus dem Archiv der "Berliner Zeitung"
 
 
Zuckerbäcker Rohlf raspelt in der Stasi-Postille
Süßholz für die aggressive, rechtsextreme "Pagan Metal"-Szene.

Ansonsten meint auch Rohlf zur Unwilligkeit der "Pagan Metal"-Szene, sich mit ihren Nazi-Inhalten kritisch zu beschäftigen: "Am Ende (kommt) ein Heidendurcheinander heraus, aus dem sich zwischen Folklore und Rassenwahn, von Heidi zu Hitler jeder nimmt, was er braucht." Wenigstens gut formuliert, wenn er schon den eigenen Satz nicht kapiert, und es kommt auch deutlich raus, dass Frauen  ("jeder nimmt was er braucht") in dieser Szene nur die Funktion der Helden- und Krieger-Gebärerinnen haben. Das aber so deutlich zu schreiben, lässt die Stasi-Zensur wohl nicht zu.

Immerhin gibt die SED-ernannte "Berliner Zeitung" die Web-Adresse des ohne Zweifel selbst ernannten BIFFF... bekannt, so dass, wen die Artikel-Überschrift "Thors Hammer. Die Berliner Antifa mobilisiert gegen das 'Paganfest' im SO 36 - zu Unrecht" angemacht hat und wer denn dann nach 1990 doch noch Englisch gelernt hat und sich von der kleinen Ost-Rente einen großen Computer kaufen konnte, die Chance hat, sich unzensiert zu informieren. Diese Perestroika macht wohl der Raul-Castro-Einfluss möglich.

(April 2008)
 
...Rechtes Neuheiden-"Pegan-Metal"-Festival mit Nazi-Runen in Kreuzbergs linkem Kulturprojekt "SO 36"
        Hetze gegen "Überfremdung" durch den "Sohn Jehovas" und gegen Antifa

...Die Geister, die sie riefen: Drohungen gegen das BIFFF... nach Text zum rechtsextremen "Paganfest"

...Zweiter Akt: "apabiz" stimmt BIFFF... im Wesentlichen zu
        und blamiert sich trotzdem. Immer mehr kritische Presseberichte zu Neonazi-Tendenzen
        im "Pagan Metal"
 
 

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