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Ein Prosit der personifizierten Gemütlichkeit im Goldbrokat:


(Foto: Dieter Schmidt, Wikipedia GNU-Lizenz)

Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, zu dessen Kirchenprovinz auch das Bistum Augsburg gehört, verfügt mit seinen rangminderen (weil nicht erzlichen) Bischofs-Brüdern aus Augsburg und Mainz zur Zeit über knapp fünfzig Prozent der Geschäftsantei- le der "Weltbild"-Gruppe; den Rest besitzen elf weitere römisch-katholische deutsche Bistümer und die Soldatenseel- sorge Berlin.
Marx gilt in der Öffentlichkeit als "links", verfasste Schriften zur christlichen Sozialethik und fühlte sich wohl nicht nur wegen seines Namens verpflichtet, in einem bescheidenen Buch über die Sozialbindung des Eigentums und die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmers mit dem Titel "Das Kapital. Eine Streitschrift" seine noch bescheideneren Gedanken niederzulegen. Inzwischen heißt das Buch versöhnlicher: "Das Kapital. Ein Plädoyer für den Menschen". Auch für den jüdischen oder den freimaurerischen? Offenbar ja, aber erst nach BIFFF...-Protesten. Wenige Tage, nachdem wir diesen Artikel veröffentlicht hatten, stellte "Weltbild.de" den Verkauf der Helsing- und der Hardo-Bücher ein.


 


























 




































Im Besitz von vierzehn katholischen deutschen Bistümern:

Die "Weltbild"-Verlags- und Buchhandels-Gruppe verkaufte
die antisemitische Hetzliteratur des
"Jan van Helsing"

Der ach so liberale Mainzer Bischof Karl Lehmann, der "Arbeiterkardinal" Reinhard Marx vom Bistum München und Freising und der Nachfolger des langjährigen Augsburger Rechtsauslegers Bischof Walter Mixa sind heute die Hauptbesitzer der "Weltbild"-Gruppe, die antisemitische Bücher des "Jan van Helsing" und Bücher des verurteilten Volksverhetzers "Trutz Hardo" verkaufte.

UPDATE:  Nach dieser BIFFF...-Veröffentlichung verschwanden die Bücher Helsings und Hardos aus dem Online-Angebot! Wir haben unseren  Artikel deshalb leicht geändert.

Christentum und Antisemitismus - das war über Jahrhunderte eine sich wechselseitig bedingende Einheit, in Bildersprache ausgedrückt durch die Figurengruppe "Ecclesia besiegt Synagoga" an den Hauptportalen der großen Dome. Das änderte sich eigentlich erst und auch nur zögerlich nach der Zivilisationskatastrophe der Ermordung der europäischen Juden, zu der die Kirchen noch ihre Taufbücher bereit gestellt hatten. Die bescheidenen Erfolge der Entspannung und Annäherung in den letzten drei Jahrzehnten setzten vierzehn römisch-katholische deutsche Bischöfe, an der Spitze die Kardinäle von Mainz und München sowie der Bischof von Augsburg, aufs Spiel, indem sie ein paar Euro Fuffzig mit dem Verkauf von Büchern antisemitischer Autoren verdienten, vor denen der Verfassungsschutz warnt. Oder wirkte in ihren Köpfen doch noch die symbolisch in Stein gemeißelte Verachtung der blinden Synagoga, der Juden als "Christusmörder" mit? Nachdem das BIFFF... den Skandal öffentlich machte, verschwanden die Bücher der Antisemiten aus dem Angebot von "Weltbild.de"!

Anders als bei anderen Internet-Buchhändlern leistete sich die katholische "Weltbild"-Gruppe auf ihrer Webseite als "Autoren-Portrait" eine dreiste Lobhudelei des antisemtischen Autors Jan Udo Holey, der sich "Jan van Helsing" nennt, in dem sogar sein zeitweise verbotenes antisemitisches und hetzisches Buches "Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert", das die Verschwörungstheorie der "Protokolle der Weisen von Zion" und des Buches "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" des NSDAP-Chefideologen Alfred Rosenberg nacherzählte und heute vergriffen ist, positiv herausgestellt wurde. "Weltbild.de" verschwieg, dass in den 90er Jahren gegen dieses Buch wegen des Vorwurfs der antisemitischen Volksverhetzung und der Verletzung von Paragraph 130 des deutschen Strafgesetzbuches ein Verbotsverfahren lief, dass es von einer deutschen Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden war, verschwieg auch, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz in den Jahren 2004 und 2005 in seinen Berichten ausdrücklich auch dieses Buch als rechtsextremistisch nannte. BIFFF...-Erfolg:
Mitte Januar 2011 verschwanden die Bücher und damit auch das Autorenprortrait von "Weltbild.de".

Verkauf und Werbung für den Antisemiten "Helsing" im Januar 2011
auf "Weltbild.de":




"Über 16 Treffer" boten die Bischöfe für den Antisemiten "Jan van Helsing" / Jan Udo Holey bei der "Weltbild"-Suche im "Weltbild"-Onlineshop (oben). Neonazi-Kunden konnten das neue Helsing-Buch "Geheimgesellschaften 3" und auch die anderen "Treffer" auf "Weltbild.de" nur per Post bestellen, nicht jedoch zur Selbstabholung in eine der vielen "Weltbild"-Filialen. Dafür übernahmen die Bischöfe aber die Portokosten des Postversands, das Buch kam "portofrei" ins Haus.
Klickte man z. B. beim Buch "Geheimgesellschaften 3" auf "Detail-Info" (oben), erschien folgendes Bild von "Weltbild.de", in dem einem weitere Helsing/Holey-Bücher empfohlen wurden:



Klickte man auf der "Weltbild"-Internetseite bei diesem Helsing-Buchangebot weiter auf "Autoren-Protrait" (gelbe Markierung durch BIFFF; der interne "Weltbild"-Link funktioniert in unserem Screenshot selbstverständlich nicht), so erschien die wohlwollende Beschreibung des Antisemiten (unten) und Werbung für sein erstes, zeitweise verbotenes Buch:


(alle BIFFF...-Screenshots von "Weltbild.de" Mitte Januar 2011)

Nun ist Helsing/Holey jedoch alles andere als ein katholischer Antisemit. Er ist ein Christenfeind und Verehrer "nordisch-germanischen" Heidentums, wie die meisten Nazi-Ideologen. Das zeigt auch die BIFFF...-Analyse seines neuen Buches "Geheimgesellschaften 3 Krieg der Freimaurer".

Der Verfassungsschutz hatte schon in seinem Jahresbericht 2004 auf das Buch "Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert" hingewiesen und es als rechtsextremistisch und antisemitisch beurteilt; dennoch wurde es auf "Weltbild.de" im "Autoren-Portrait" angepriesen.

Aus dem Verfassungsschutzbericht 2004 des Bundesinnenministers:



Online verkaufte die "Weltbild"-Gruppe auch den wegen Volksverhetzung rechtskräftig verurteilten antisemitischen Esoteriker "Trutz Hardo" / Tom Hockemeyer, der mit der katholischen Kirche so wenig am Hut hat wie Helsing/Holey. Hardo/Hockemeyer hatte in seinem Buch "Jedem das Seine" den von den Nazis ermordeten Juden ein schlechtes "Karma" angedichtet; Auschwitz sei eine "karmische Reinigung" gewesen, die Juden hätten dort nur das Ihrige bekommen. Das Buch wurde verboten. Andere Esoterik- Bücher Hardos/Hockemeyers zu "Karma" und "Reinkarnation" verkaufte "Weltbild.de" dennoch bis Mitte Januar 2011:



Die Hardo/Hockemeyer-Bücher konnte man sich durch Online-Bestellung auf "Weltbild.de" im Gegensatz zu den Helsing/Holey-Büchern auch in eine "Weltbild"-Filiale schicken lassen und dort dann abholen.

Nach den BIFFF...-Protesten stellte "Weltbild.de" ebenso wie "Hugendubel.de" den Online-Verkauf der Helsing- und Hardo-Bücher ein.
"Thalia.de" verkaufte Helsing auch vorher nicht. Nur die "Mayersche"-Buchladenkette der Aachener Familie Falter ist jetzt noch die einzige der vier großen Buchladenketten, die unbelehrbar auch weiterhin den verschwörungstheoretischen Antisemitismus des "Jan van Helsing" verbreitet.

In Filialen der "Weltbild"-Gruppe, die neben dem "Weltbild Verlag" mehrere Buchladen- ketten mit dem Markennamensteil "Weltbild" unterhält, haben wir im Gegensatz zu den Buchladenketten "Mayersche" und "Hugendubel" keine Helsing/Holey-Bücher im Präsenzbestand gefunden. Mit der "Mayerschen" ist die "Weltbild"-Gruppe ein Joint Venture für den Buchverkauf in "Edeka"-, "Familia"- und "Ratio"-Supermärkten eingegangen, mit der Hugendubel-Familie vom "Hugendubel"-Stammhaus in München hat sie die "DBH Deutsche Buchhandels GmbH & Co. KG" gegründet, in der neben der "Hugendubel"-Buchladenkette auch die Filialketten "Weltbild plus" und "Weltbild!", die "Wohlthat'schen" Buchläden und weitere aufgekaufte Buchhandlungen betrieben werden.
(Januar 2011)
                          
                      
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