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Firmen-Logo, das die Filialen und die Internet-Seite des Unternehmens schmückt. Es steht heute auch für die Verbreitung von Antisemitismus:





Überall verweist das pastell- regenbogenfarbene "M" auf den Firmengründer. Screenshot von der Internet-Seite der "Mayerschen":





Ohne Verweis auf Mayer, dessen jüdische Herkunft lange gar nicht und wohl erst seit Mai 2010 offensiv erwähnt wird, geht's nicht, weder in den Katalogen noch auf der Webseite (Screenshot):














Warum nicht mit Rechtsextremen viel Geld verdienen?

"Mayersche"
Buchhandlung verkauft Jan van Helsings antisemitische Verschwörungstheorien

Deutschlands drittgrößte Buchhandelskette
pfeift auf die Warnungen des Verfassungsschutzes.
UPDATE Juli 2009:
ZDF-Journalist Steffen Seibert wirbt trotzdem im "Mayersche"-Katalog "Frühling/Sommer 2009". Die "Mayersche" hatte im Mai auch den wegen Volksverhetzung verurteilten Antisemiten Trutz Hardo im Regal im Aachener Stammhaus des Unternehmens.

UPDATE Juni 2010:
Die "Mayersche" beruft sich nun, nachdem sie ein Gerichtsverfahren gegen das BIFFF... verloren hat, offensiv auf die jüdische Herkunft ihres Firmengründers, verkauft trotzdem weiter antisemitische Autoren
und will auch weiterhin deshalb nicht kritisiert werden.


Über 40 "Mayersche"-Buchläden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz - in besten City-Lagen -, 145 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2007; mit der Zweiggründung "B.O.B. Best of Books GmbH" in 70 "real"-SB-Waren- häusern mit Buchverkaufsständen vertreten, mit dem Zweigunternehmen "Weltbild best", das die "Mayersche Buchhandlung GmbH & Co. KG" aus Aachen gemeinsam mit dem Weltbild Verlag betreibt, in "Edeka"-, "Familia"- und "Ratio"-Märkten präsent -- Buchgeschäft goes Supermarkt. Mit seinen mehr als 40 eigenen Filialen - Tendenz: wachsend - ist die "Mayersche" Deutschlands drittgrößte Buchhandelskette. Unter der Leitung der heutigen Eigentümer-Familie Falter wurde das Unternehmen laut Eigenwerbung auf seiner Internet-Seite "größter familiengeführter Buchhändler in Deutschland". Michael  Falter, seit 1921 bereits  Buchhändler bei der "Mayerschen", kaufte "nach dem Zweiten Weltkrieg", wie es heißt, das traditionsreiche Unternehmen aus Aachen, das 1817 von dem fränkischen Juden Jakob Abraham Mayer, der sich im katholischen Aachen Jacob Anton Mayer nannte, als Verlagsbuchhandlung gegründet worden war. Seit 1950 sind die Falters Alleininhaber. Mit der Gründerfamilie ist die heutige Eigentümerfamilie nicht verwandt, Buchhandel ist nur ein - ihr - Geschäft, auch wenn sie sich  immer und überall auf Jacob Anton Mayer und seine bibliophile Tradition beruft.

2007 schrieb die "taz" über eine der vielen Neugründungen der expandierenden "Mayersche"-Kette und befürchtete den Tod vieler kleiner Inhaber-geführter Buchläden durch die Supermarkt-Konkurrenz. Von Hintergründen der "Mayerschen" wusste die "taz" wieder mal nichts. Man muss schon im Internet suchen, um zu erfahren, wer Jakob Abraham (Anton) Mayer war. 1782 in Burgkumstadt bei Bamberg als Sohn des jüdischen Lehrers Jakob Mayer geboren, fand er im weltoffenen, lange vom napoleonischen Frankreich besetzten und zur modernen Verwaltungsmetropole ausgebauten Aachen das Publikum und die Ressourcen für seine Verlagsbuchhandlung, die sich auf deutsche Übersetzungen fremdsprachiger Literatur spezialisierte.
Aachen hatte - wie das ganze linksrheinische Gebiet - zum französischen Staat gehört, in dem nach der Französischen Revolution die Juden gleichberechtigte Bürger waren, und wo, ähnlich wie in Mainz und Köln, eine Zeitlang geistige Offenheit herrschte, die noch nachwirkte, als Mayer 1817 die Verlagsbuchhandlung gründete, die er mit seinem Tod 1857 seinem Sohn hinterließ. Das Unternehmen war mindestens noch Ende des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Mayer.

Nach dem Sieg der preussisch geführten Feudalkoalition über Napoleon gab es im nun preussisch gewordenen Aachen zudem genug arbeitslose Übersetzer. Mayer nutzte die Gunst der Stunde und machte das auf, was man eine "Übersetzungsfabrik" nannte. Das heutige "Mayersche"-Unternehmen rühmt sich zwar, dass der Firmengründer 1838 die erste deutschsprachige Ausgabe der Werke Molières heraus brachte, und beteuert, sich selbst dem Geist und den Idealen des Firmengründers verpflichtet zu sehen, schweigt sich aber ansonsten über die weitere Geschichte von Firma und Familie Mayer aus. Auch dass ihr Firmengründer jüdischer Herkunft war, erfuhr man lange nicht von der "Mayersche"-Webseite und bis heute nicht aus den "Mayersche"-Papier- Katalogen derselben Falters, die bis heute auch mit Antisemitismus Geld machen.

Antisemit Jan van Helsing fest im Buch-Programm

Das "Mayersche"-Unternehmen scheint heute nicht nur ein Hauptverkäufer der verschwörungstheoretischen antisemitischen Hetze des Autors Jan Udo Holey zu sein, der sich "Jan van Helsing" nennt und unter diesem Pseudonym seine Bücher schreibt, vielmehr ist sie unter den vier großen deutschen Buchladenketten (Weltbild, Thalia, Mayersche, Hugendubel) Mitte Januar 2011 sogar die einzige, die Helsings/Holeys antisemitische Hetze überhaupt verkauft und dafür auf ihre Internetseite "Mayersche.de" auch noch mit "Kundenrezensionen", die offenbar von Neonazis stammen und zum Teil womöglich strafbaren Inhalt aufweisen, für den Kauf der Bücher wirbt. Einige seiner Bücher waren zeitweise verboten, er wurde wegen Volksverhetzung angeklagt, das Verfahren jedoch wegen "örtlicher Unzuständigkeit" eingestellt. In seinem Buch "Die Akte Jan van Helsing" über seinen Volksverhetzungs-Prozess erweckt Holey durch schwarze Balken mitten im Text selbst den Eindruck, das Buch dürfe nur zensiert erscheinen. Heute können seine Bücher wieder frei verkauft werden, doch der seriöse Buchhandel boykottiert die Bücher, vor denen der Verfassungsschutz warnt: von den vier großen Buchladenketten in Deutschland (Weltbild, Thalia, Mayersche, Hugendubel) boykottieren im Januar 2011 alle außer der "Mayerschen" diese Bücher, nur die Eigentümerfamilie der "Mayerschen", die Falters aus Aachen, verkauft diese Bücher noch im Internet auf "Mayersche.de", wo man sie sich auch in eine "Mayersche"-Filiale schicken lassen und dort anonym abholen kann.

Helsing/Holey hat über die Jahre und mit Rücksicht aufs Strafrecht Änderungen an seiner Argumentation vorgenommen, jedoch ohne sie wesentlich zu ändern. Seine Fans wissen ohnehin, was er meint: die "Protokolle der Weisen von Zion" rauf und runter, mal stärker, mal abgeschwächt nacherzählt, ein Grundlagenwerk des europäischen Antisemitismus und der Nazi-Vernichtungsideologie: die Juden seien das Unglück. Grotesk, dass Familie Falter, die ihren Reichtum auch dem Sohn eines jüdischen Lehrers verdankt, dessen Namen sie im Firmenlogo führt und auf den sie sich beruft, dies heute breit verkauft, allen Warnungen des Verfassungsschutzes zum Trotz.

Er muss heute für die Verbreitung von Nazi-Dreck herhalten:

 

Der jüdische Unternehmensgründer Jacob (Abraham) Anton Mayer,
Screenshot von der Internet-Seite des Falter-Unternehmens "Mayersche".


Helsing/Holey gilt heute allgemein als der Erfinder eines neuen "esoterischen" Antisemitismus und wird aus diesem Grunde in zahlreichen Verfassungsschutzberichten und in der Broschüre "Argumentationsmuster im rechtsextremistischen Antisemitismus" des Bundesamtes für Verfassungsschutz zentral genannt. Nach seinen ersten Büchern, so die Broschüre der Kölner Behörde, habe es eine Welle von antisemitischen verschwörungstheoretischen Veröffentlichungen in der Tradition der "Protokolle der Weisen von Zion" gegeben, die vorher schon fast vergessen waren. Die "Protokolle" waren eine Hauptquelle der nationalsozialistischen Vernichtungs-Ideologie, NSDAP-Chefideologe Alfred Rosenberg zitierte sie breit in seinem Buch "Der Mythus des Zwanzigsten Jahrhunderts", das neben Hitlers "Mein Kampf" ein Hauptbuch der Nazis war.

In der Verfassungsschutz-Broschüre aus dem Jahr 2005 heißt es zu Helsings/Holeys Bedeutung bei der Wiederbelebung dieser Nazi-Hetze: "Eine Vorreiterfunktion hatte dabei der auch heute noch bekannteste Esoteriker und Rechtsextremist Jan Udo Holey, der unter dem Pseudonym Jan van Helsing veröffentlicht"; die Inhalte der Hetzschriften "gleichen einander häufig bis auf marginale Unterschiede." Dabei formuliert Helsing/Holey nach seinem Volksverhetzungsprozess inzwischen so geschickt, dass seinen Hetzbüchern strafrechtlich nicht mehr beizukommen ist.

Weiter heißt es in der Verfassungsschutz-Broschüre: "Zumeist wird eine weltweite Verschwörung der - als jüdischen Ursprungs gekennzeichneten - 'Illuminaten' zum Nachteil der Welt und insbesondere Deutschlands propagiert. Diese sei sowohl für beide Weltkriege, als auch für die totale Kontrolle des politischen und gesellschaftlichen Lebens zur Errichtung der 'Eine-Welt-Regierung' verantwortlich. Offenbar ist dabei die Verwendung der 'Protokolle der Weisen von Zion' eine unverzichtbare Argumentationsbasis der Autoren, die sie - in unterschiedlichster Form und mit diversen Ursprungsmythen versehen - nahezu durchgängig als Beleg anführen. Selbst die bekannte Tatsache, dass es sich bei den 'Protokollen' um Fälschungen handelt, führt nicht zu einem Verzicht auf deren Verwendung zur 'Beweisführung'."


In den antisemitischen Versc
hwörungstheorien wird seit dem Ende des 19. Jahrhunderts den "Illuminaten" - einer angeblichen Geheimsekte - auch die Verantwortung für die philosophische Aufklärung und in der Folge für die Französische Revolution zugeschrieben, die bereits der erste Versuch der Errichtung der "jüdischen Weltherrschaft" gewesen sei. Zum Beweis dient ihnen auch die Judenbefreiung durch die Bürgerrechte in der französischen Menschenrechtserklärung, die auf dem Grundsatz der Gleichheit aller Menschen fußt. Die "Illuminaten" hätten dies erfunden, abgeleitet aus dem "Judaochristentum". Die Feindschaft von Faschisten und Neofaschisten bis hin zur intellektuellen "Neuen Rechten" gegen den Gleichheitsgrundsatz wurzelt unter anderem in diesen Verschwörungstheorien.

Dennoch verkauft die "Mayersche" den von Helsing/Holey neu aufgegossenen Mist im großen Stil uneingeschränkt, und sie bot das Buch, vor dem der Verfassungsschutz insbesondere warnt, lange sogar auf Angebotstischen feil, damit es nur ja niemand übersieht.

Helsings/Holeys "Hände weg"-Buch in einer "Mayersche"-Filiale,
stapelweise:




Zum Weihnachtsgeschäft offensiv angepriesen: Unser Foto aus einer niederrheinischen "Mayersche"-Filiale im Dezember 2008.
(Rote Pfeile durch BIFFF...)




Das Helsing-Buch, abgebildet in der Broschüre des Verfassungsschutzes
"Argumentationsmuster im rechtsextremistischen Antisemitismus"
 aus dem Jahr 2005,
als Paradebeispiel für die "rechtsextreme Esoterik":


(Screenshots aus der online-Ausgabe der Broschüre des Bundesamtes für Verfassungsschutz,
die wir im Januar 2009 gemacht haben, oben und unten.)


In dieser Broschüre des Verfassungsschutzes heißt es über Helsing/Holey:



Broschüren-Titel:



Die eindeutige Symbolik auf dem Titel der Verfassungsschutz-Broschüre, die auf Helsing/Holey und seine Kumpane eingeht, verweist darauf, was die Buchhandelskette "Mayersche" mit Helsing/Holey eigentlich verkauft und womit die Familie Falter Geld macht.

Wir haben "Mayersche"-Buchläden über Monate hin beobachtet und mussten feststellen, dass Helsings/Holeys "Hände weg"-Buch offenbar ein Renner ist. Immer wieder sind mehrere Exemplare des Buches mal im Angebot, mal gerade ausverkauft, dann wieder an anderer Stelle der Filiale anpreisend platziert. Nur Bücher, die Geld einbringen, werden derart gut platziert, denn Verkaufsflächen sind teuer und müssen sich rentieren. Hier also kann man eine Quelle des andauernden Antisemitismus in Deutschland ausmachen, der in regelmäßigen Meinungsumfragen immer wieder bestätigt und anschließend politisch beklagt wird.

Juni 2008 ...



... August 2008 ...



... Dezember 2008 ...



... Januar 2009 ...



... im Februar 2009 wieder stapelweise im Regal:



... und im März 2009, nachdem wir den Skandal noch einmal breit bekannt gemacht hatten, wird das Buch dem Publikum durch die Präsentation in der Regalauslage geradezu aufgedrängt:




Alle Fotos aus derselben niederrheinischen "Mayersche"-Filiale. Im April 2009 ist die Esoterik-Abteilung dieser Filiale umgebaut worden, das "Hände weg!"-Buch ist nicht mehr unter den ausgestellten Büchern in den Verkaufsregalen. Im online-Shop der "Mayerschen" werden die Bücher "Jan van Helsings" jedoch auch Ende April 2009 noch weiter verkauft.


Das Unternehmen "Mayersche Buchhandlung GmbH & Co. KG" rühmt sich auf seiner Internet-Seite, sich "in der Leseförderung" von Kindern zu engagieren und an
1 200 Grundschulklassen in 330 nordrhein-westfälischen Schulen Bücher und Arbeitsmaterialien verteilt zu haben. Auch das "soziale Engagement wird bei der Mayerschen groß geschrieben": man unterstütze die "Nepal-Hilfe Aachen" und das "Sozialwerk Aachener Christen". Für die rund 1 000 Mitarbeiter/innen des Unternehmens, liest man hier weiter, würden "interne Schulungen angeboten",  denn "Qualifizierung und die Ausbildung der Beschäftigten sind besonders wichtige Anliegen der Mayerschen".

"Externe Berater bringen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig auf den neuesten Wissensstand", prahlt die Webseite des Falter-Familien-Unternehmens. Daraus kann man ja wohl schließen: erst
ens, zu den "externen Beratern" zählen keine Antifaschistinnen und Antifaschisten, nicht mal Verfassungsschutz-Fachleute, wohl auch keine Geschichts- und Sozialkunde-Lehrer; zweitens, der Nazi-Dreck wird bewusst, informiert und absichtlich unters Volk gebracht, nicht etwa als Lapsus.

Dass die "Mayerschen" wissen, was sie tun, zeigt auch ihr "Online-Shop" auf der Internet-Seite "mayersche.de". Hier kann man gleich drei der Helsing/Holey-Bücher bestellen, und noch eines dazu, dass er gemeinsam mit Stefan Erdmann geschrieben hat, den die Verfassungsschutz-Broschüre ebenfalls nennt, wie an dem oben gezeigten Screenshot zu sehen ist. Wir haben im Januar 2009 den "Online-Shop" der "Mayerschen" im Internet besucht und das Angebot der rechtsextremistischen, antisemitischen, verschwörungstheoretischen Hetze festgehalten.

Screenshots vom "Online-Shop"-Angebot der "Mayerschen"
Januar 2009:






Im März 2009 verkauft der Online-Shop der "Mayerschen" auch "Hörbücher" von und mit Holey/Helsing:



Die Aufmachung des "Hörbuches", das in Wahrheit nur ein Interview mit Holey/Helsing ist, ähnelt dem "Hände weg!"-Buch, doch statt der Han
d ist ein Ohr auf dem Titel durchgestrichen. Die Ähnlichkeit der Aufmachung soll den Verkauf des Interviews fördern. Die "Mayersche" ist heute nicht mehr nur einer der Hauptverkäufer des Nazi-Drecks von Holey/Helsing, sie ist Mitte Januar 2011 die einzige der großen Buchladenketten, die dies verkauft; die Inhalber-Familie Falter scheint also im Gegensatz zu den anderen drei großen deutschen Buchladenketten im ganz großen Stil am Antisemitismus verdienen zu wollen.
Auch Ende April 2009 werden Bücher Helsings/Holeys im "online-Shop" der "Mayerschen" weiter verkauft.
(Screenshot von der "Mayersche online"-Verkaufsseite vom März 2009.)

Was wohl die CDU-Politikerin Barbara Sommer, Ministerin für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen, dazu sagt, dass die "Mayersche" sich an den Grundschulen des Landes breit machen kann? Für eingefleischte "Mayersche"-Fans gibt es auch "Fan-Artikel" -- man glaubt's ja kaum: vom Kaffeebecher, der dann vielleicht als Werbegeschenk beim Schulrektor im Sekretariat bleibt, bis zu den beliebten Schlüsselbändern für die Schulkinder, den "Mayersche"-College-Block, das "Mayersche"-Mousepad, das "Mayersche"-Lineal, immer mit dem Firmen-Logo.



Wie erkennt man die Neonazis der Zukunft? Auf der Straße aufgepasst: Wenn jemand mit der "Mayersche-Büchertasche" rum läuft, könnte ein rechtsextremistisches, antisemitisches van Helsing-Buch drin sein, vor dem der Verfassungsschutz gerade gewarnt hat!

UPDATE Juli 2009:

Im Mai 2009 auch Trutz Hardo im Regal --
Trotzdem wirbt ZDF-Journalist Steffen Seibert für die "Mayersche"

Die "Mayersche" schien etwas gelernt zu haben aus den Veröffentlichungen des BIFFF..., die im Frühjahr 2009 auch an die Presse und an einige jüdische Einrichtungen gegangen waren - vor allem in Nordrhein-Westfalen, wo
das Kultusministerium und Grundschulen mit dem Aachener Buchhandelshaus kooperieren (siehe oben). Nach und nach waren die Helsing-Bücher aus den Regalen der Filialen verschwunden, nicht jedoch aus dem "Online-Shop" der "Mayerschen", der auch Ende Juli 2009 weiterhin die Bücher verkauft. Im Juli dann waren das American Jewish Commitee (AJC) in Deutschland und anschließend der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, der SPD-Politiker Sebastian Edathy, auf die Sache aufmerksam geworden. Das AJC hatte weitere Recherchen zum Online-Buchhandel anderer Unternehmen angestellt, die offenbar sogar strafbare Bücher online an jedermann und -frau vertreiben. Edathy hatte daraufhin eine freiwillige Selbstkontrolle des Buchhandels gefordert, doch der  verteidigt sich lau mit der Informationsfreiheit der Kundschaft.

Doch BIFFF...-Rechercheure staunten nicht schlecht, als sie dann Ende Mai 2009 ausgerechnet im Aachener Stammhaus der "Mayerschen" in der "Esoterik"-Abteilung ein Buch des Antisemiten Trutz Hardo fanden. Weitere Kontrolle ist also nötig. Hardo, der mit richtigem Nachnamen Hockemeyer heißt und ein esoterischer Inkarnations-Ideologie ist, war vor einigen Jahren wegen seiner Texte von einer jüdischen Gemeinde in Rheinland-Pfalz bei der Staatsanwaltschaft angezeigt worden, die ihn auch prompt wegen Volksverhetzung anklagte. Der Eso-Autor, der behauptet hatte, jüdische Individuen hätten in früheren Leben durch falsches Handeln ein schlechtes Karma erworben und sich schuldig gemacht, das Karma habe dann nach ihrer angeblichen Wiedergeburt zu ihrer Vernichtung in den Nazi-Mordlagern geführt, die eine kollektive "karmische Reinigung" gewesen seien (für die die überlebenden Juden wohl der SS auch noch dankbar sein sollen, oder wie!?), wurde schließlich auch wegen Volksverhetzung verurteilt. Einige Äußerungen in seinen Büchern mussten zudem geschwärzt bzw. entfernt werden. Hardo/Hockemeyer sieht sich jedoch als Opfer des Antifaschismus und ist nicht bereit, einzusehen, was er mit seinen kruden Wahnideen anrichtet. Trotzdem verkauft die "Mayersche" seine Bücher, auch online. Auch die Bücher von Helsing/Holey verkauft die "Mayersche" im Juli 2009 weiterhin online.

Hardo/Hockemeyer-Buch im Regal der "Esoterik"-Abteilung
des Stammhauses der "Mayerschen" in Aachen Ende Mai 2009:






Wir hatten uns dann erlaubt, das Buch aus dem Regal zu nehmen,
um es zu fotografieren:



Online-Verkauf der Hardo- und Helsing-Bücher
im "Online-Shop" der "Mayerschen" Ende Juli 2009:






(Screenshots Ende Juli 2009 von der Webseite des "Mayersche Online-Shop".)

Im gedruckten Katalog der "Mayerschen" für den Zeitraum "Frühjahr/Sommer 2009" gibt der ZDF-"heute"-Moderator Steffen Seibert der "Mayerschen" ein Interview zu Werbezwecken und taucht sogar mit Bild auf. Jeder, der und die die "heute"-Nachrichten im Fernsehen sieht, erkennt den Herrn sofort. Ein wahrer Hängenbleiber, diese Katalog-Seite, ein Hingucker und für die Eigentümer der "Mayerschen" ein genialer PR-Coup, der sich in barer Münze auszahlen soll.

ZDF-Seibert lächelt lieb "im Gespräch" mit der "Mayerschen"-PR-Abteilung:



Wir bringen hier einen Scan der vollständigen Seite aus dem Katalog,
weil nur dies einen Eindruck von der Wirkung der Seite gibt.


Es geht um Seiberts Buch "Mein, dein, unser Deutschland", links unten auf der Katalog-Seite abgebildet, für das geworben werden soll, aber auch um die "Mayersche" selbst, die es verkauft und daran sicher mehr verdient als der Autor (so sind Autorenverträge nun mal). Um es gleich zu fragen: Ist man als Journalist noch glaubwürdig, wenn man sich derart für PR zur Verfügung stellt? Um es gleich zu sagen: Nein, Seibert distanziert sich in dem "Interview" nicht von dem rechtsextremen Teil des Buchangebots der "Mayerschen", er wurde von der "Mayerschen" nicht einmal danach gefragt, was er dazu sagen würde, wenn die "Mayersche" die einzige der vier großen deutschen Buchladenketten wäre, die den Nazi-Dreck von Helsing/Holey verkaufe und ob er sich dann immer noch als Werbeikone im "Mayersche"-Katalog für die "Mayersche" und ihre braune Eigentümerfamilie Falter hergeben würde. Und dass die "Mayersche" ihn gar nicht danach fragte sondern über ihr zum Teil rechtsextremes Buchangebot im Unklaren ließ, ist nicht erstaunlich, denn ein prominenter Journalist wie Seibert würde sich dann wohl kaum dafür hergegeben haben, vermuten wir.

Und jetzt schauen wir noch in das Seibert-Werbe-Interview hinein: Erste Frage: "Welches Ereignis der jüngsten deutschen Geschichte hat Sie persönlich besonders bewegt? Warum?" Na? Genau! Antwort: "Nicht sehr originell, zu sagen, dass es der Mauerfall war", origineller wäre zum Beispiel die Hardo-Verurteilung wegen Volksverhetzung gewesen, weil hier erstmals ein Gericht die Eso-Ausrede der Antisemiten nicht mehr gelten ließ; und Mainz liegt doch auch in Rheinland-Pfalz, Seibert hätte es wissen können, aber die Antwort hätte ja auch nicht zum
Sortiment der "Mayerschen" gepasst.

Z
weite Interview-Frage: "Welche historische Figur der deutschen Geschichte würden Sie gerne einmal interviewen? Was würden Sie fragen?" Hitler? Und fragen, wo der schriftliche Befehl für die Gaskammern geblieben ist und wer ihm die Eingebung für die "karmische Reinigung" gab? Ganz falsch: "Theodor Heuss ... ich wüsste gern, wie er die Entwicklung dieses Landes sieht." Immerhin hatte Heuss 1933 dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt und dem Nazi-Terrorapparat damit die unumschränkte politische Macht gegeben, auch wenn Heuss dies nach 1945 - wen wundert's! - als  Fehler ansah.

Weiter hinten wird gefragt: "Sie haben durch Ihren Beruf viel Zeit im Ausland verbracht. Wie denkt man dort wirklich über die Deutschen?" Wirklich? Über die "Mayersche" und Hardo und Helsing und die SS als Wohltäter "karmischer Renigung"? Aber darüber spricht man doch nicht, im Inland! "Unmöglich", so Seiberts Antwort, "das auf einen Nenner zu bringen." Und dann: "Ich warte noch auf den Briten, der sagt: Ich liebe Eure Landschaften, vom Klang Eurer Sprache kriege ich nicht genug - und schön seid ihr auch noch." Verarschung? Original Seibert im "Mayersche"-Katalog, obwohl man ihm am alltäglichen Abendbrottisch während "heute" doch so viel Ressentiment gegen "den Briten" gar nicht zutrauen würde!

Oder meinte er es gar selbstkritisch? "Welche Art Bücher lesen Sie privat am liebsten?", endlich eine Frage, die sich die Marketing-Abteilung wünscht. Wer in eine "Mayersche"-Filiale geht, kennt schon die Antwort, denn dort gibt es Romane, Romane, Romane, am liebsten trivial, gern auch Horror und Krimi, ein bisschen Eso und Hexen, Fantasy und Dracula, Blut Blut Blut läuft von den Wühltischen -- politische Literatur gibt es dagegen erst gaaaaaaaaanz hinten im Sortiment. Und was antwortet Seibert? "Fast ausschließlich Romane."

UPDATE Juni 2010

"Mayersche" will vor Gericht gegen angebliche "Alleinstellung" durch das BIFFF... klagen, anstatt die antisemitischen Bücher endlich aus dem Angebot zu nehmen!

Im Juni 2010 dann beklagt sich die Berliner Ku-Damm-Rechtsanwaltskanzlei v. Nieding, Ehrlinger und Marquardt im Namen der "Mayersche"-Geschäftsführer Dr. Hartmut Falter, Helmut Falter, Ullrich Falter, Michael Wiesner und Wolfgang Bertrams in einem schlecht gemachten und juristisch äußerst lückenhaften Brief an uns darüber, dass wir die Katalogseite mit Seibert und die Helsing- und Hardo-Bücher aus den Filialen dokumentiert haben. Bei dem Seibert-Bild handele es sich um eine besonders aufwendig erstellte Fotografie, die man nicht dokumentieren dürfe, wenden die Ku-Damm-Anwälte gegen unsere Darstellung ein; zweitens: die "Mayersche" erwähne nunmehr sehr wohl die jüdische Herkunft des Firmengründers, und zwar offenbar erst seit Mai 2010, wie sich dem Brief entnehmen lässt, also fast eineinhalb Jahre nach unserer ersten Kritik; und drittens: auch andere Online-Buchdienste würden das Helsing-Buch "Hände weg von diesem Buch!" vertreiben, wir würden der "Mayerschen" ein unwahres "Alleinstellungsmerkmal" beim Vertrieb dieser Bücher aufdrücken, was angeblich in einer politischen Diskussion im Rahmen von Artikel 5 des Grundgesetzes (Meinungsfreiheit) nicht erlaubt sei.

Dass auch andere Online-Buchdienste antisemitische Bücher verbreiten, hatten wir allerdings bereits in unserem Update vom Juli 2009 erwähnt und kritisiert; da haben die Ku-Damm-Rechtsanwälte wohl auch noch schlecht gelesen. Und bei unseren ausgedehnten Recherchen in Filialen von Buchhandelsketten haben wir ausschließlich bei der "Mayerschen", nicht jedoch in Filialen anderer großer Buchhandelsketten, die dokumentierten Stapel des Helsing-Buches "Hände weg von diesem Buch!" in den Regalen und auf den Angebotstischen gefunden, ein auffällig gestaltetes Buch, vor dem der Verfassungsschutz mit einer ebenso auffälligen Abbildung in seiner Broschüre warnte.

Zwischen unserem Artikel vom Januar 2009 mit Update vom Juli 2009 und dem Brief der Ku-Damm-Anwälte vom Juni 2010 lagen fast eineinhalb Jahre des "Mayersche"- Geschäfts mit antisemitischer Literatur; und der fehlgeschlagene Versuch der "Mayerschen", im Januar 2010 beim Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen unsere Darstellung zu erwirken. Das LG Köln lehnte diese nämlich ab, die "Mayersche" verlor diesen Rechtsstreit gegen das BIFFF...

Wir sind aber angesichts der zusätzlichen Informationen, die uns die Berliner Ku-Damm-Anwälte der "Mayerschen" nun übermittelt haben, gerne bereit, noch einmal ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die Mayersche nunmehr als einzige der großen deutschen Buchhandelsketten auf ihrer Internetseite offen auf die jüdische Herkunft ihres Firmengründers hinweist, dennoch aber mit antisemitischer Literatur Geld machte und macht (von wegen "Alleinstellungsmerkmal"!); dass sie einen hohen fototechnischen Aufwand betreiben ließ, um mit einem Foto eines sehr bekannten Fernsehjournalisten in ihrem Werbekatalog Menschen in die Buchhandlungen zu locken, wo diesen dann auch antisemitische Literatur zum Kauf angeboten wurde und bisweilen sogar - siehe oben - auf Angebotstischen geradezu aufgedrängt wurde; und dass die "Mayersche" als einzige der großen Online-Buchdienste "stolz" den Namen des jüdisch-stämmigen Firmengründers verwendet, obwohl sie längst im Besitz einer ganz anderen - und zwar nicht-jüdischen - Familie ist, und online ganz bewusst auf dessen jüdische Abstammung hinweist, dennoch aber auch im Juni 2010 weiterhin im großen Stil die Bücher der Antisemiten Helsing/Holey und Hardo/Hockemeyer online verkauft, um damit Geld zu machen, wie unsere Screenshots von der Internetseite der "Mayerschen" vom Juni 2010 zeigen:






(BIFFF...-Screenshots Juni 2010; gelbe Markierungen duch BIFFF...)

Im Januar 2011 verkauft die "Mayersche" weiterhin antisemitische, verschwörungs- theoretische Bücher des "Jan van Helsing"/Jan Udo Holey. Auch die Bücher, die Helsing/Holey gemeinsam mit dem antisemitschen Agitator Stefan Erdmann verfasste, von dem die "Antisemitismus"-Broschüre des Verfassungsschutzes (siehe oben) berichtet, er vertrete die Positionen der "Protokolle der Weisen von Zion", verkaufen die Falters weiter im "Mayersche"-Onlineshop. Aber das auffällige gelbe Buch "Hände weg von diesem Buch!" mit der durchgestrichenen Hand, das in der "Antisemitismus"- Broschüre des Verfassungschutzes abgebildet war und das die Falters noch im Dezember 2010 im Weihnachtsgeschäft mit Nikolausstiefel anpriesen und verkauften, fehlt nun beim Internet-Angebot der "Mayerschen".

Das Angebot der Bücher des strafrechtlich verurteilten antisemitischen Volks- verhetzers "Trutz Hardo"/Hockemeyer hat der "Mayersche"-Onlineshop im Januar 2011 sogar noch ausgeweitet; nun werden zwölf Titel von Trutz Hardo auf der "Mayersche"-Webseite angeboten (siehe Screenshot unten), im Juni 2010 (Screenshot oben) waren es erst neun:


(BIFFF...-Screenshot Januar 2011)


...Zur neueren Entwicklung des Antisemitismus-Verkaufs durch die "Mayersche" im
   Dezember 2010 und im Januar 2011: Wie der "Mayersche"-Antisemitismus-Skandal
   vom "Mayersche"-Unternehmenspartiarchen Helmut Falter höchst persönlich
   vor dem Landgericht Köln noch ausgeweitet wurde

(Januar / Juli 2009 / Juni / November 2010 / Januar 2011)



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