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E-Mail an BIFFF...






























Überall weist das pastell- regenbogenfarbene "M" auf den ursprünglich jüdischen Firmengründer hin, dessen Name heute für den Verkauf von Literatur aus der antisemitischen Esoterik-Szene herhalten muss:


(Screenshot von der "Mayersche"-Webseite)










Ein Händler des Antisemitismus und der Nazi-Hetze gegen Freimaurer:



Mit der Meldung oben feierte die Internetseite "BuchMarkt. Das Ideenmagazin für den Buchhandel" Helmut Falters 75. Geburtstag im Februar 2010: jemand, der kein Wässerchen trüben kann, aber von Ideen für den Buchmarkt sprüht. Vom Antisemitismus in Falters "Mayersche"-Bücherregalen war in dieser Meldung keine Rede,
die Ehrung von "BuchMarkt" galt vielmehr dem rundum erfolgreichen Unternehmer.

(BIFFF...-Screenshot, Webseite "BuchMarkt")
















Auf der "Mayersche"-Internetseite wird, gut versteckt erst nach zwei Klicks zu finden, die jüdische Herkunft des Firmengründers Jacob Anton (Abraham) Mayer nunmehr erwähnt, nachdem das BIFFF... kritisiert hatte, dass die heutige Eigentümerfamilie Falter (mit Mayer nicht verwandt) dies lange Zeit verschwiegen hatte.

Doch im "Mayersche"-Katalog "Herbst/Winter 2010", gedruckt im Bertelsmann-Konzern, muss der alte Mayer wieder auf seine jüdische Herkunft verzichten, sie wird auf der Katalogseite, die sich stolz mit der Geschichte der Firma befasst, nicht erwähnt, und auch auf keiner anderen Seite:


(BIFFF...-Scan aus dem gedruckten "Mayersche"- Katalog "Herbst/Winter 2010", Seite 118)

Zwar schmückt sich die "Mayersche" gegenüber ihrer Laufkundschaft, die den Katalog in den Filialen kostenlos mitnehmen kann, gern mit der Firmengeschichte seit 1817 und einem alten Gemälde des Firmengründers (gelber Pfeil durch BIFFF...), doch ein Bekenntnis zu Mayers jüdischer Herkunft  gegenüber einem Publikum mit zunehmend muslimischen Wurzeln in den nordrhein-westfälischen Großstädten fehlt (siehe oben). Weil es den Umsatz schmälern könnte? Dass Mayer seine erfolgreiche Buchhandlung mit Verlag überhaupt erst nach der Judenbefreiung durch die Französische Revolution, nach der ihr folgenden napoleonischen Herrschaft über das linksrheinische deutsche Gebiet und den dieser wiederum folgenden Hardenbergschen Reformen in Preussen gründen konnte, verschweigt man im Katalog für die Laufkundschaft. Zu komplizierte deutsche Geschichte?  Oder wegen des auch in der deutschen Bevölkerung immer noch weit verbreiteten Antisemitismus? Dann lieber antisemitische Literatur verkaufen!









Buchladenkette will Maulkorb wegen Google-Suchergebnis:

Antisemitismus-Skandal um
"Mayersche" ausgeweitet


"Mayersche"-Firmen-Patriarch Helmut Falter beharrt vor dem Landgericht Köln im Prozess gegen das BIFFF... darauf, dass sein Verkauf antisemitischer Esoterik-Literatur nicht kritisiert werden darf  ---

"Mayersche"-Internetseite verbreitet auch selbst Nazi-Hetze in "Kundenbewertungen" und "Rezensionen" zu "Helsing"-Büchern, die den Verkauf weiter anheizen sollen  ---

Wir recherchierten weiter und wurden wieder fündig: die "Mayersche" wirbt im Winter 2010 offensiv für einen Verteidiger der antisemitischen, neonazistischen "Germanischen Neuen Medizin", den Esoteriker Ruediger Dahlke.


Buchhandel ist ein ganz besonderes Geschäft: das Geschäft mit den Ideen anderer. Diese Ideen sind zwar nur noch Ware für den Großbuchhändler im Kapitalismus, aber mit wachsendem Verkauf der Ware, der die Voraussetzung für den wachsenden Profit des Händlers ist, verbreiten sich auch die Ideen. Die Freiheit neuer Ideen und die Freiheit des Profitmachens waren deshalb in der Historie immer eng verbunden, oft traten Verleger und Buchhändler persönlich für die Meinungsfreiheit ein. Das gilt auch für die Ideen des Antisemitismus: die Großbuchhändler verteidigten sich 2009 gegen die Kritik aus Politik und jüdischen Verbänden am Verkauf von und Profit mit neonazistischer Literatur: die Freiheit des Wortes und die Informationsfreiheit ihrer Kundschaft verlange nach freiem Markt auch für rechtsextreme Ideen. Die hehren Worte sollen aber nicht für die Kritik am Geschäft mit dem Antisemitismus gelten!

Deshalb zog die "Mayersche Buchhandlung GmbH und Co. KG", die drittgrößte Buchladenkette in Deutschland, die größte "im Familienbesitz", "Marktführer" in Nordrhein-Westfalen mit über 40 Filialen und weiteren in Rheinland-Pfalz und Kooperationspartner der auch in linken Medien beworbenen Ladenkette "Zweitausendeins", gegen das BIFFF... vor Gericht und verlangt das Verbot unserer Berichte über ihr Geschäft mit dem Antisemitismus. Man hätte eigentlich etwas anderes erwartet: Ein Erschrecken über einen bösen Fehler, eine Entschuldigung der "Mayerschen" bei jüdischen Gemeinden und Organisationen, eine Geld- oder Sachspende für eine jüdische Einrichtung, quasi zur Wiedergutmachung, weil aus- gerechnet die "Mayersche", gegründet von einem Juden namens Mayer, vielleicht ja irrtümlich antisemtische Literatur nicht nur verkauft, sondern aggressiv auf Verkaufstischen angeboten hatte, nachweislich über Monate hin?

Weit gefehlt.

Die Eigentümerfamilie Falter, die "nach 1945" die "Mayersche Buchhandlung" in Aachen, damals ein Einzelgeschäft, von Dritten kaufte und nicht mit der jüdischen Gründerfamilie Mayer, die schon Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Geschäft ausschied, verwandt ist, wählt den entgegen gesetzten Weg: Sie beharrt wie selbstverständlich darauf, im Jahr 2010 in Deutschland unter Mayers Namen mit dem antisemitischen Milieu Profite zu erwirtschaften, und zwar ohne deshalb kritisiert zu werden. Kritik daran soll vielmehr sogar mit Hilfe deutscher Gerichte verboten werden. Welches Jahr? Jahr 68 nach der Wannseekonferenz. "Wenn die Rechtsordnung den Verkauf des Buchtitels nicht untersagt, so muss es einem Buchhändler auch ohne negative Folgen möglich sein, diesen ... zu verkaufen", schrieb die "Mayersche" an das Gericht zur Begründung ihrer Verbotsforderungen gegen das BIFFF... -- ein bemerkenswertes Verständnis von freier Meinungsäußerung, die offenbar nur für die Antisemiten und ihre geistigen Zulieferer gelten soll.

BIFFF...-Leiter Peter Kratz, der auch persönlich von der "Mayerschen" vor Gericht gezerrt wird: "Wie so oft ist der Skandal schlimm, aber die Reaktion derer, die ihn verursachten, auf seine Veröffentlichung macht ihn nur noch größer. Erst die Klage der 'Mayerschen' gegen das BIFFF... und gegen mich persönlich macht vollends deutlich, dass die Eigentümerfamilie Falter noch nicht ganz im Deutschland 'nach 1945' angekommen zu sein scheint."

Im Fußball begegnete man den Problemen des Rassismus, des Antisemitismus und der Gewalt mit Fanarbeit, Hausordnungen, Kontrollen und Stadionverboten. Sogar Spiele wurden schon abgebrochen wegen antisemitischer Ausfälle aus dem Publikum. Der Deutsche Fußballbund (DFB) hält Tagungen gegen Rassismus und Gewalt ab, Bildungsveranstaltungen sollen aufklären. Im Buchhandel jedoch, wo sowohl Grund- lagen als auch geistige Überhöhungen des Rassismus verkauft werden, sieht es ganz anders aus.

Seifenblasen im Angebot

Schön anzuschauen sind die bunten "Mayersche"-Filialen, die sich vom Aachener Stammhaus aus in den letzten zehn Jahren explosionsartig über Nordrhein-Westfalen und Teile von Rheinland-Pfalz ausgebreitet haben. Hier werden längst nicht mehr nur Bücher verkauft, wie vom Firmengründer Jacob Abraham Mayer, der nicht vom Antisemitismus, sondern von der Judenbefreiung durch die Französische Revolution und die napoleonische Herrschaft über das linksrheinische Gebiet profitierte und - evangelisch geworden und den Vornamen Abraham gegen Antonius ausgetauscht - sich im erzkatholischen Aachen dem freien Wort und den französischen Ideen verschrieb. Doch Buchhandel mit Bildungsanspruch hat heute ausgedient. Buchläden wie der Mayers, mit literarischem Anspruch und eigenem Verlag, sind gegen das Marketingkonzept der Falters nicht mehr konkurrenzfähig.

Heute werden in der "Mayerschen" auch Räucherstäbchen, Rotwein, Filzpantoffel, Küchengeschirr und Hunde-Näpfe verkauft, zur Weihnachtszeit auch Aachener Printen und Christbaumkugeln, sowieso immer sehr viel Kinderspielzeug, Seifenblasen- Röhrchen, Würfel und Wahrsagegerät, die ARD-Plüschmaus aus der "Sendung mit der Maus" und Schokolade. Auch das Buchangebot erinnert an das weite Sortiment von Ramschläden, nur nicht so billig: vorn gleich Krimis und Kochbücher, "immer wieder Köche, nichts als Köche, es war schrecklich!", dann Magie, Historien-Fantasy, Shocking, Thriller, Zombies, Dracula- und andere Blut-triefende Schundliteratur, die Menschen Angst machen soll und dumm macht, dumm genug, um weiter hinten im Laden kritiklos die Esoterikabteilung leer zu kaufen. "Mayersche"-Filialen haben auch Spielecken für Kinder, ähnlich Ikea oder McDonald's, und Kaffee-Ecken für Mütter, die sich gerade beim Probelesen in einen Burgfräulein-Roman verlieren. Das Faltersche Verkaufsmilieu einer Erlebniswelt Bücher-Supermarkt soll zum Verweilen und zum schnellen Ex-und-Hopp-Verbrauch der Papierware einlullen.

Nazi-Literatur im online-Buchshop der ursprünglich jüdischen "Mayerschen",
Dezember 2010:



"Hier anmelden!" fürs "Kommandounternehmen": SS-Mann Skorzeny befreite 1943 im Auftrag Hitlers den abgesetzten und gefangen genommenen "Duce" Benito Mussolini. Die Selbstdarstellung des Nazi ist für die "Mayersche" heute eine Quelle des Profits.
"Machen andere auch!", meinte Falter im Gerichtssaal und verwies auf einen Bericht des ARD-Fernsehmagazins "report mainz" vom November 2010 über Naziliteratur bei den online-Buchdiensten der Verlage von "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Spiegel" und "Süddeutscher Zeitung", der auch Skorzeny als Beispiel nannte. Allerdings klagen diese Verlage nicht auch noch gegen den Fernsehbericht, so wie es Falter gegen das BIFFF... tut. Und "Spiegel"-Gründer Rudolf Augstein hatte keine jüdische Herkunft. Und die Zeitungen betreiben auch keine Filial-Ketten mit Präsenzangebot von antisemitischer Literatur, die man mal im Vorbeigehen so einkaufen kann.
"Es ist ein Skandal, eine solche Literatur zu verbreiten", sagt Salomon Korn, Vize-Chef des Zentralrates der Juden in Deutschlannd, bei "report mainz", und Falter gab die Presseerklärung von "report mainz" sogar ans Gericht weiter als Argument dafür, dass der BIFFF...-Bericht über die "Mayersche" verboten werden müsse!
Wollte Falter damit sagen: mag der Jude es für einen Skandal halten, für mich ist es ein Bombengeschäft, dass ich mir von der Antifa nicht kaputt machen lasse?
(Screenshot von der "Mayersche" Internetseite durch BIFFF...)

Im Verhandlungssaal des Landgerichts Köln im November 2010 war viel von "verantwortlicher Geschäftspolitik" und "Wirtschaftsethik" die Rede, doch am Ende galt für die "Mayersche"-Eigentümer-Familie Falter, vertreten durch den Firmen-Patriarchen Helmut Falter höchst persönlich, nur die uneingeschränkte Freiheit des Profits: Er habe sich noch nie um Verfassungsschutz-Warnungen vor bestimmten Büchern, die das BIFFF... gegen sein Geschäftsgebaren anführte, geschert, so Buchhändler Falter, der nicht nur ein prominenter Funktionär des Rotary Clubs ist (Rotarier-Grundsätze u.a.: "die höchsten ethischen Normen im beruflichen Handeln" und "Fairness gegenüber der Öffentlichkeit"), sondern auch Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein- Westfalen, den ihm Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU und auch schon Geschichte) gleich in seinem ersten Amtsjahr 2005 verlieh (für was eigentlich, dafür, dass Falter etliche kleine engagierte Buchläden in Nordrhein-Westfalen mit seinem Blut-und-Schund-Supermarktangebot platt machte?).

Der BIFFF...-Bericht "kann bei der in der Buchhandelsbranche sehr bekannten Klägerin zu massiven, sich wirtschaftlich unmittelbar auswirkenden Schäden führen", lautet der zentrale Satz der Klageschrift der "Mayerschen" gegen das BIFFF... Deshalb, so Falter und sein Berliner Rechtsanwalt Peter B. Ehrlinger von der Berliner Ku-Damm-Kanzlei v. Nieding, Ehrlinger und Marquardt vor dem Landgericht Köln, müsse jegliche Kritik am "Mayersche"-Geschäft mit Antisemitismus vollständig aus dem Internet verschwinden. Insbesondere hat die "Mayersche" es auf unsere Beweisfotos aus dem Artikel abgesehen, die deutlich machen, mit welcher - um es mal jiddisch auszudrücken - Chuzpe die 190 Jahre zuvor von einem Juden gegründete Buchhandlung ihrer Kundschaft antisemitische Literatur geradezu aufdrängte.

Dabei stört die "Mayersche" offenbar auch der Algorithmus der Suchmaschine Google, auf den wir allerdings keinen Einfluss haben. Der produziert nämlich bei Eingabe der Suchworte "Mayersche" und "Antisemitismus" an erster Stelle den BIFFF...-Text und einen Halbsatz aus der Mitte des Textes. Warum ein Satz aus der Mitte und nicht vom Anfang? Wer versteht schon die Google-Krypta!

Google-Abfrage zu den Begriffen "Mayersche" und "Antisemitismus"
im Dezember 2010:



Mitte Januar 2011 jedoch ist die "Mayersche" nicht nur ein Hauptverkäufer des Nazi-Drecks von Helsing/Holey, wie es in diesem Google-Suchergebnis vom Dezember 2010 heißt; Mitte Januar 2011 ist die "Mayersche" die einzige der vier großen deutschen Buchhandelsketten "Weltbild", "Thalia", "Mayersche" und "Hugendubel", die noch die Helsing/Holey-Bücher verkauft.

Der Halbsatz enthält allerdings das Wort "Hauptverkäufer", das Falter insbesondere umtreibt. Unsere Fotos zeigen, dass die "Mayersche" in Filialen, darunter sogar im Aachener Stammhaus, bei unseren Kontrollbesuchen Bücher antisemitischer Autoren  im Präs
enzbestand für ihre Kunden bereit hielt. Es war also nicht einmal eine Bestellung nötig, die ja immerhin voraussetzt, dass der Bestellende den Autor schon kennt, bevor er den Laden betritt. Die auffällige Darbietung gleich mehrerer Exemplare des Buches "Hände weg von diesem Buch!" von "Jan van Helsing" in einer "Mayersche"- Filiale, mal stapelweise auf einem Tisch, mal im Regal frontal, mal im Regal mit dem Buchrücken, also an verschiednen Verkaufsorten, und das auch noch über Monate hin (was insbesondere der Auslöser unserer Recherche war, weil der Verfassungsschutz vor diesem Buch insbesondere warnt) verleitet jedoch erst Kunden, die durch den Laden schlendern und mal hier, mal da schauen und schmökern, den Antisemiten Jan Udo Holey alias "Jan van Helsing" kennen zu lernen und zu kaufen, weil er doch von diesem schönen, bunten und so kinderfreundlichen Laden derart angepriesen wird. Ein solch offensives Anbieten dieses Buches hatten wir sonst nirgends in Filialen der großen Buchladenketten gesehen, die mit der "Mayerschen" konkurrieren. In keiner Filiale einer anderen Buchladenkette haben wir überhaupt nur ein einziges Exemplar dieses Helsing-Buches im Präsenzbestand gefunden.

Noch mehr Seifenblasen im Angebot

Das muss wohl auch den Falters aufgefallen sein, denn sie schickten, um unsere Vermutung des "Hauptverkäufers", die sich auf die Fotos und unsere Vorort- Recherchen stützte, doch noch widerlegen zu können, Testkäufer in Filialen der Konkurrenz-Buchhandelskette "Thalia" sowie in eine Kölner Universitätsbuchhandlung, die dort jedoch das Buch Holeys/Helsings nicht finden konnten, weil es eben - im Gegensatz zur "Mayerschen"-Filiale aus unserem Bericht - nicht im Präsenzbestand vorhanden war. Und was machten die Falterschen Testkäufer/innen darauf hin? Sie bestellten es! Und diese Bestellquittungen aus den konkurrierenden anderen Buchhandlungen legten die "Mayersche"-Rechtsanwälte tatsächlich dem Landgericht Köln vor mit der Falschbehauptung, sie bewiesen, dass auch in Filialen anderer Buchhändler dieses Buch "im Präsenzbestand" vorhanden sei! Auf den Quittungen steht deutlich zu lesen "Festbestellung - Bücherzettel bei Abholung bitte mitbringen" bzw. auf einer anderen Bestellquittung handschriftlich "bestellen 13/3/2010"; von "Präsenzbestand" also keine Spur. In einem Schrieb einer weiteren Falterschen Testkäuferin, den die "Mayersche"-Anwälte im Prozess nachreichten und der nicht einmal die juristisch formalen Mindestanforderungen einer eidesstattlichen Versicherung aufwies, gab diese Testkäuferin sogar zu, das Buch sei einen Tag vorher "von einer Bekannten telefonisch bestellt und zurückgelegt" worden.

BIFFF...-Leiter Peter Kratz: "Das schöne jiddische Wort Chuzpe reicht nicht mehr aus, um die Lügen gegenüber dem Gericht und die Frechheit der Falter-Familie, die vielleicht auf die Prominenz ihres Rüttgers-dekorierten Firmen-Patriarchen im konservativen Lager zählt, und ihrer Rechtsanwälte noch auszudrücken! Aber vielleicht gibt es ja tatsächlich irgendwo einen Gerichtspräsidenten, der auch Mitglied im Rotary Club ist und jenseits aller ach so ethischen Rotarier-Grundsätze, Club-Mitglieder nicht zu bevorteilen, seinem Club-Bruder und 'Past District Governor' des 'Rotary Foundation District 1810' Helmut Falter einen Gefalllen tun wird." (Der Rotary Dirstrict 1810 umfasst in etwa den geographischen Bereich Aachen Köln Gummerbach Koblenz Trier.)

Angeblicher Beweis für den Präsenz-Bestand in einer "Thalia"-Filiale:
eine Bestell-Quittung!


Die Bestellquittung, mitzubringen bei Abholung, wenn das Buch eingetroffen ist, legten Helmut Falter und seine Berliner Rechtsanwälte v. Nieding, Ehrlinger und Marquardt dem Landgericht Köln als "Beweis" dafür vor, dass das Buch schon in der "Thalia"-Filiale vorrätig gewesen sei. Geht's noch irrer? Ob die Quittung überhaupt echt ist, wissen wir nicht, denn uns und dem Gericht wurden nur Fotokopien übergeben.


Ob die von den Falter-Entsandten bei der Konkurrenz bestellten Bücher auch alle abgeholt wurden oder heute als wohl organisierter "Beweis" in "Thalia"-Filialen im Regal stehen geb
lieben sind, wissen wir nicht. Es ist auch irrelevant, denn Falters unglücklicher Entlastungsversuch geschah 2010, nachdem er das Verfahren um eine einstweilige Verfügung gegen unseren Text bereits verloren hatte. Unsere Fotodokumente sind aus 2008 und 2009; damals jedenfalls haben wir nur bei der "Mayerschen" Helsings "Hände weg von diesem Buch!", vor dem der Verfassungsschutz schon 2005 warnte, nachweislich im Präsenzbestand einer Filiale gefunden. Dem Gericht legte Falter die bestellten Helsing-Buch-Exemplare aus den Konkurrenz-Filialen weder vor noch zeigte er sie in der Verhandlung. Wo also sind sie geblieben?

Kratz: "Man muss auch bedenken, dass dieses Buch, vor dem der Verfassungsschutz warnt, von der 'Mayerschen' bei Konkurrenten verdeckt extra bestellt wurde, nur um sich selbst reinzuwaschen nach der Methode: 'Machen die anderen doch auch!' Das heißt, die Helsing-Auflage wurde noch künstlich gesteigert von den Testkäufern im Auftrag der Falters und wohl auch mit ihrem Geld, nur, damit die Falters im Gerichtsprozess einen vermeintlichen Vorteil ergattern können!"

"Thalia" scheint den Verkauf der "Helsing"-Bücher inzwischen eingestellt zu haben;  jedenfalls sind sie im "Thalia"-Online-Shop im Dezember 2010 nicht bestellbar. Die "Mayersche" dagegen verkauft sie weiter, mit Nikolausstiefel und dem Hinweis "Pünktlich zum Fest" geschmückt (siehe unten), und sichert sich so gegenüber der Konkurrentin einen Extraprofit aus dem Antisemitismus-Verkauf.
 
Wahres Ausmaß des "Helsing"-Verkaufs durch "Mayersche"-Filialen
bleibt weiterhin im Dunkeln


Bemerkenswert auch, dass Helmut Falter im Prozesstermin vor dem Kölner Landgericht nicht sagen konnte, in welcher seiner Filialen wir denn unsere Fotos von dem "Helsing"-Buch gemacht hatten. Auf unsere Frage, ob er dies dem Gericht mitteilen könne, sagte er: "Das war in Bochum, glaube ich." Es war aber nicht in Bochum im Ruhrgebiet, sondern ausweislich unseres Textes "in einer niederrheinischen Filiale", wovon die "Mayersche" entlang des Niederrheins mehr als zehn hat. Was kann dies bedeuten? Nach unserer Einschätzung nur eines: das Buch wurde möglicherweise in vielen der zum Verwechseln ähnlichen "Mayersche"-Filialen auf dieselbe aggressive Weise verkauft wie dort, wo wir die Fotos machten. Wir hielten Falter daraufhin vor, er müsse doch wohl allein schon wegen seiner Buchhaltung und der Unternehmens- steuern, die er zu zahlen habe, wissen, wo er wieviele Exemplare eines Buches verkaufe. Doch da lachte der Firmen-Patriarch nur; seine tatsächlichen Verkaufszahlen antisemitischer Literatur wollte er in öffentlicher Gerichtsverhandlung nicht nennen.
 
Dem Gericht schrieben die "Mayersche"-Anwälte jedoch schon im Oktober: "Es gibt für die Klägerin nach den vorliegenden Umsatzzahlen" (die freilich nicht genannt wurden) "nicht den geringsten Anlass, den Buchtitel (Helsings) aus wirtschaftlichen Erwägungen
im Programm zu führen." Dazu Kratz: "Und was soll man jetzt von diesem Bekenntnis halten? Wenn nicht aus wirtschaftlichen Gründen, dann etwa aus politischen?"

Tatsächlich verbreitet die "Mayersche" auf ihrer Internetseite sogenannte Kundenbewertungen für "
Jan van Helsing"-Bücher, die reine Werbung darstellen und die Besucher der "Mayersche"-Internetseite auffordern, die "Helsing"-Bücher zu kaufen. So soll der Verkauf weiter angeheizt werden. Lediglich zwei kurze Rezensionen sind kritisch zu den "Helsing"-Büchern, der ganz überwiegende Teil jedoch fordert dazu auf, die antisemitischen Verschwörungstherien Holeys/Helsings, vor denen der Verfassungsschutz warnt, als Wahrheit zu glauben. Diese "Rezensionen" sind auf der "Mayersche"-Webseite neben den Abbildungen der "Helsing"-Bücher mit gelben Sternen gekennzeichnet und lassen sich dort direkt anklicken. Von den vier großen Buchladenketten in Deutschland (Weltbild, Thalia, Mayersche, Hugendubel) ist die "Mayersche" die einzige, die die von uns abgebildeten Werbe-Rezensionen für die "Helsing"-Bücher auf ihrer Webseite hat (Thalia verkauft die Bücher gar nicht).

Nachdem man sich von dieser "Mayersche"-Werbung für Holey/Helsing hat überzeugen lassen, kann man die Bücher durch einen Klick auf der "Mayersche"-Webseite im "Über-Nacht-Express", einem "Mayersche"-Service, in weniger als 24 Stunden in die nächste "Mayersche"-Filiale bestellen und dort abholen, wo dann auch anonym in bar bezahlt werden kann. So wirkt sich die Werbung durch die "Rezensionen" im Online-Buchshop der "Mayersche"-Internetseite direkt auf die Ladenverkaufszahlen in den "Mayersche"-Filialen aus. Falter teilte dem Landgericht Köln mit, dass nach den Zahlen des Bücher-Grossisten, mit dem er zusammenarbeite, in den letzten Jahren drei Viertel des Verkaufs der Holey/Helsing-Bücher im gesamten deutschen Buchhandel durch Läden erfolgt sei, nur ein Viertel über direkten Postversand-Verkauf der Internetshops. Falter nannte zwar keine Verkaufszahlen konkret für seine Firma, aber kombiniert man die wenigen Fakten, die die "Mayersche" freiwillig heraus lässt, so kann man sich die Bedeutung des "Marktführers" im bevölkerungsreichsten Bundesland, als der sich die "Mayersche" gern darstellt, für den Verkauf von Antisemitismus selbst ausmalen.

Der Inhalt der "Rezensionen" auf der "Mayersche"-Webseite, die von Anhängern "Jan van Helsings" geschrieben wurden, die hier (zum Teil nur mit Vornamen, Phantasie- namen oder möglicherweise falschen vollständigen Namen) als "Mayersche"-Kunden auftreten, hat zum Teil durchaus volksverhetzenden Charakter, wäre also womöglich strafbar. Die Verantwortung für die Webseite und damit auch die strafrechtliche Verantwortung für die Verbreitung der Inhalte der Webseite haben die Mitglieder der Falter-Familie, die Eigentümer der Firma sind, also auch der Firmen-Patriarch Helmut Falter, der sich vor dem Landgericht Köln als Unschuldslamm gab. Dass die Falters überhaupt anonyme antisemitische und neonazistische Hetze Dritter auf ihrer Internetseite dulden, zeigt erneut, wie sie mit dem Thema umgehen.

Im Dezember 2010 verkauft die "Mayersche" weiter "Jan van Helsing", mit Nikolausstiefel und der Werbung "Pünktlich zum Fest". Die Bücher kann man sich auch online im "Über-Nacht-Express" in eine "Mayersche"-Filiale bestellen, dort abholen und anonym bar bezahlen:


(BIFFF...-Screenshot Dezember 2010, gelbe Markierungen der Nikolausstiefel durch BIFFF...)

Die gelben Sterne neben den Abbildungen der Bücher stehen für "Kunden- und Buchhändlerbewertungen", die die "Mayersche" hier selbst verbreitet, um den "Helsing"-Buchverkauf weiter anzuheizen. Gerade in der Verbreitung von lobhudelnden "Rezensionen" der Bücher eines Autors, vor dem der Verfassungsschutz warnt, zeigt sich in aller Deutlichkeit, wo die "Mayersche" in Wahrheit steht.

UPDATE Januar 2011:


(BIFFF...-Screenshot vom 3. Januar 2011 von der "Mayersche"-Internetseite)

Am 3. Januar 2011, dem ersten Arbeitstag des neuen Jahres, erscheint die "Mayersche"-Webseite leicht verändert: Helsings Buch "Hände weg von diesem Buch!",  das in der "Antisemitismus"-Broschüre des Verfassungsschutzes abgebildet war und zum Weihnachtsgeschäft kurz vorher noch mit Nikolausstiefel angepriesen wurde (vgl. vorherigen Screenshot), wird nun nicht mehr online verkauft. Andere Helsing-Bücher, auch die antisemitischen "Geheimgesellschaften" Band 3 gegen die Freimaurer, verkaufen die Falters dagegen weiter, weiter auch begleitet von den hetzerischen "Rezensionen". Wer kann sich nun von den Falters an der Nase herum geführt fühlen?

Das Buch "Geheimgesellschaften 3 Krieg der Freimaurer" ist der neue Helsing-Renner.  Es erschien Mitte 2010 und ersetzt die zeitweise wegen Volksverhetzung staatsanwaltschaftlich beschlagnahmten und inzwischen vergriffenen Bücher "Geheimgesellschaften" Band 1 und Band 2. Eine Analyse des BIFFF... von "Geheimgesellschaften 3" zeigt, dass Helsing/Holey hier im wesentlichen die gleichen Inhalte wie in den Vorgänger-Bänden darstellt. Man kann die hetzerischen "Rezensionen" zu diesem Buch durch Anklicken auf der "Mayersche"-Webseite sofort innerhalb dieser Webseite lesen, und diese "Rezensionen" der "Mayersche"-Kunden klingen ganz so, wie es damals die Nazis schrieben, z. B. (mit falscher Pluralbildung): "endlich erfährt man einmal etwas über die Internas der Freimaurer!"; "... das Gesindel entlarvt, das unseren Planeten ins Chaos stürzt"; "Ich hätte nicht gedacht, dass es bei der Freimaurerei derart extrem zugeht. ... Eine Weltregierung, eine Dezimierung der Menschen und eine Platzierung des Antichristen, der die Welt einmal führen soll"; "Spannend fand ich vor allem die Abbildungen über die geheimen Freimaurerhandgriffe und wie Politiker diese in der Öffentlichkeit anwenden". Das alles ist direkt zu lesen auf der "Mayersche"-Internetseite -- Volksverhetzung im Nazi-Stil, präsentiert unter dem Namen des jüdischen Firmengründers Mayer von den heutigen Eigentümern Falter!

Besonders ausführlich und erschreckend deutlich antisemitisch ist die "Rezension" eines "Jan van Helsing"-Anhängers namens "Michael Morris" für das "Helsing"-Buch gegen die Freimaurer-Logen, "Geheimgesellschaften" Band 3: "Krieg der Freimaurer", die die "Mayersche" intern auf ihrer Webseite noch besonders verlinkt und hervorhebt. Die Freimaurer sind in der Nazi-Ideologie neben den Juden die hauptsächlichen Übeltäter auf der Welt. Offenbar hält die "Mayersche" diesen Text von "Morris" für besonders geeignet, den Verkauf der "Helsing"-Bücher weiter anzuheizen, und hebt ihn deshalb  durch den internen Link noch einmal besonders hervor.


"Jan van Helsing"-Anhänger Morris betreibt als "Mayersche"-Kunde
direkt auf der "Mayersche"-Internetseite Volksverhetzung:





(Beide BIFFF...-Screenshots aus derselben "Mayersche"-Rezension, Dezember 2010.
Gelbe Markierungen im Text durch BIFFF...)


Das ist Antisemitismus pur, verbreitet durch die Inhaber der "Mayerschen", die Familie Falter selbst.
Die "Rezension" der "Geheimgesellschaften 3 - Krieg der Freimaurer" eines Michael Morris vom Juli 2010 (oben) hat die "Mayersche" sogar intern auf ihrer Webseite verlinkt und besonders hervor gehoben. Wie der interne Link auf der "Mayersche"-Webseite zeigt, in dessen Adresstext es heißt:
"www.mayersche.de/shop/action/account/customer ... customerNumber ...",
ist Morris "Mayersche"-Kunde mit Kundenkonto und einer speziellen Kundennummer (hier nicht abgebildet).

Wir haben im Dezember 2010 etliche solcher Äußerungen von "Jan van Helsing"- Anhängern, die als "Mayersche"-Kunden auftreten, auf der "Mayersche"-Internetseite gesichert und zeigen sie hier in einer separaten BIFFF...-Dokumentation. Dazu BIFFF...-Leiter Peter Kratz: "Als Institut für Faschismus-Forschung sind wir ja vieles gewohnt. Aber dass die Falters auf ihrer Webseite sogar Neonazis zu Wort kommen lassen, teilweise sogar anonym, und ganz offen Hetze gegen Freimaurer und Juden verbreiten, wie man sie aus dem Buch 'Mythus des 20. Jahrhunderts' des in Nürnberg hingerichteten Kriegsverbrechers und NSDAP-Chefideologen Alfred Rosenberg kennt, und zwar zur selben Zeit, als der NRW-Verdienstorden-geschmückte Helmut Falter vor dem Landgericht Köln so tut, als könne er kein Wässerchen trüben, das hat uns dann doch noch erstaunt."

In ihrer Klageschrift ans Gericht schreiben die Berliner Ku-Damm-Rechtsanwälte der "Mayerschen", als hielten sie den Verkauf antisemitischer Literatur für ein völlig normales Geschäftsgebaren: Bei Fortsetzung der BIFFF...-Veröffentlichung könne es "zu großen Kunden- und Umsatzverlusten und dadurch bedingten erheblichen Schäden bei der Klägerin" kommen, denn "Kunden" würden durch das Ergebnis einer Google- Suche "erheblich abgeschreckt". Im Kölner Landgericht verlangte Rechtsanwalt Ehrlinger mündlich, deshalb müsse der BIFFF....-Bericht mit den Fotos vollständig aus dem Internet verschwinden. BIFFF...-Leiter Kratz dazu: "Wir hoffen, dass die Berliner Rechtsanwälte und Notare aus der Kanzlei v. Nieding, Ehrlinger und Marquardt diese Position wirtschaftlich zu spüren bekommen, indem Menschen und Firmen, die gegen die Verbreitung von Antisemitismus und Volksverhetzung aus Profitgier sind, nicht nur die 'Mayersche' meiden, sondern auch diese Anwälte nicht mehr beauftragen werden."

"Mayersche"-Eigenwerbung mit Israels Ex-Botschafter:



Etwa zur selben Zeit, als wir in einer niederrheinischen "Mayersche"-Filiale über Monate hin die Fotoserie vom aggressiven Verkauf der antisemitischen "Helsing"-Bücher machten, lud Helmut Falter den ehemaligen israelischen Botschafter Avi Primor in die "Mayersche"-Filiale nach Düsseldorf ein, wo der jüdische Autor sein neues Buch vorstellte. Sicher hatte Primor von der gleichzeitigen Geschäftemacherei der Falters mit Antisemitismus nichts gewusst, sonst wäre er wohl kaum dort aufgetreten. Ebenso sicher hatte Falter ihm davon nichts erzählt.
Sowas finden wir perfide.

(Stark verkleinerter BIFFF...-Screenshot von der "Mayersche"-Internetseite im Dezember 2010,

dort ohne Datumsangabe für die Veranstaltung. Primors "neues Buch" erschien im Herbst 2008.
Auf dem Foto von links nach rechts: Droste, Falter,  Rüttgers, Primor.)

Die 28. Zivilkammer des Landgerichts Köln unter der vorsitzenden Richterin Margarete Reske - übrigens ebenfalls eine Prominente: sie ist stellvertretende Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Deutschen Richterbundes und dort zuständig für "Juristenausbildung, Fortbildung und Rechtskundeunterricht", wie man auf der Internetseite des Richterbundes erfährt - ließ in der mündlichen Verhandlung erkennen, dass sie fast alle Klageanträge der "Mayerschen" gegen uns voraussichtlich abschmettern werde, schränke aber gleichzeitig ein: "nach unserem jetzigen Stand" (Reske). Man möchte meinen: "Wäre ja wohl auch noch schöner!", doch die Kammer scheint nach Möglichkeiten zu suchen, doch noch irgend etwas verbieten zu können, so dass die Falters am Ende nicht ganz nackt da stehen werden. Die Richter/innen scheinen dabei auf die seltsame Idee zu verfallen, die Bürgerinnen und Bürger darauf zu verpflichten, welchen Buchhändler man als "seriös" anzusehen hat. Unseren Satz: "Der seriöse Buchhandel boykottiert die Bücher, vor denen der Verfassungsschutz warnt" will sie nämlich verbieten, obwohl es niemanden überraschen kann, dass Antifaschistinnen und Antifaschisten nur den Teil des Buchhandels für "seriös" halten, der sich weigert, antisemitische Literatur zu vertreiben -- eine klassische Meinungsäußerung also. "Außerdem bezieht sich unser Text ja eindeutig darauf, dass die 'Mayersche' als einzige der großen Buchladenketten das 'Helsing'-Buch aus einem Filiale-Präsenzbestand heraus verkaufte, und zwar auch noch ziemlich aggressiv präsentiert", findet BIFFF...-Leiter Kratz; "und der Versuch Falters, durch fingierte Textkäufe zumindest für das Jahr 2010 nachzuweisen, dass er nicht der einzige mit Präsenzbestand ist, ist ja an der Wirklichkeit seiner Konkurrenten gescheitert. Konstruierte Verbote gegen Antisemitismus-Kritik wären wohl das falsche Signal eines deutschen Gerichts in der heutigen Zeit."

Ähnlich verhält es sich mit dem Wort "Hauptverkäufer", das die Kammer verbieten will, man könnte meinen, um der "Mayerschen" wegen der Google-Zitierung (siehe oben) entgegen zu kommen. Kratz: "Google ist aber kein ausreichender Grund für ein Verbot gegen uns, denn auf Google haben wir keinen Einfluss; für uns zählt nur unserer Text in seinem Gesamtzusammenhang, nicht eine verkürzte Google-Zitierung aus einer Google- Suchmaske, die aus dem Zusammenhang gerissen ist." Hier zählen vor allem die jüngsten Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes zur Freiheit des Meinungsstreites im politischen Raum: Wen, wenn nicht den einzigen, der das "Helsing"-Buch für die breite Laufkundschaft griffbereit auslegte und sich dadurch bei dessen Verkauf besonders hervortat, was wir unbestritten auf Fotos dokumentierten, hätte man einen "Hauptverkäufer" nennen dürfen? "Allerdings wollen die Falters ja auch die Veröffentlichung unserer Fotos verbieten, obwohl sie ihre Echtheit nicht bestreiten."

Das Landgericht müsste dann auch klären, weshalb es im Januar 2010 bei der Ablehnung der einstweiligen Verfügung, die die "Mayersche" gegen uns erwirken wollte, noch im Einklang mit den Grundsätzen des Bundesverfassungsgerichts entschied, "seriös" und "Hauptverkäufer" seien vom Grundgesetz geschützte Meinungs- äußerungen, und nun, nachdem die "Mayersche" nichts Neues vortragen konnte als dass sie auch noch mit ihren fingierten "Testkäufen" bei der Konkurrenz gescheitert ist, die Sache plötzlich anders liege. Spannend. Urteil Mitte Januar 2011.

Das BIFFF... steht nicht allein:


(BIFFF...-Screenshot von "Spiegel Online")

Ist "Amazon" wirklich für alle Menschen verbindlich "seriös", auch wenn sich der weltweite Internet-Buchverkäufer mit Sitz in den USA weigert, die vom "American Jewish Commitee" geforderte "Verantwortung" für die Nichtverbreitung neonazischer  Literatur zu übernehmen? Und ist Antisemitismus wirklich "diskussionswürdig",
wie "Amazon" in dieser "Spiegel Online"-Meldung meint? Wir jedenfalls bleiben dabei:
Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!

In Sachen "WikiLeaks" ist "Amazon", wo man auch Webspace mieten kann, bekanntlich nicht so großzügig wie beim Antisemitismus. Das Multi-Produkte-Handelsunternehmen warf die Internetplattform für Indiskretionen über Staaten und Firmen kurzerhand raus:



(BIFFF...-Screenshot von "Spiegel Online",
 Dezember 2010)


Mit Ruediger Dahlke für die antisemitische "Germanische Neue Medizin"

Die "Mayersche" hat zur gleichen Zeit, als sich ihr Firmen-Patriarch Helmut Falter vor dem Kölner Landgericht gegen das BIFFF... ins Zeug legt, in ihren Filialen stapelweise einen Katalog "Allegria Magazin. Lebenshilfe Spiritualität Inspiration" für esoterische Literatur ausliegen, auf dessen Titelseite das Regenbogen-Logo und der Name der "Mayerschen" gedruckt sind und auf dessen Rückseite eine ganzseitige Mitteilung der "Mayerschen" prangt, sie habe bei einem angeblichen Kundentest in zahlreichen Filialen des Buchhandels im Vergleich zu anderen Buchhändlern den ersten Platz der Bewertung bekommen. In dem Katalog gibt es Berichte über und Interviews mit Esoterik-"New Age"-Autor/innen. Nun ist Esoterik/New Age bekanntlich schon strukturell mit Faschismus verwandt. Sei's drum. Wir werden jetzt spezieller.

"Allegria" Esoterik-Katalog
mit "Mayersche" außen und Dahlke innen:



Links Vorderseite, rechts Rückseite (verkleinert).
Bei näherem Durchblättern (welcher eso-umnebelte Leser macht das schon?) entdeckt man ein klein gedrucktes Impressum mit der Angabe, "Allegria" sei das "Kundenmagazin" des "Allegria Verlages", der Teil des Ullstein-Buch-Verlages ist, der seinerseits eine bewegte Geschichte hat: jüdische Eigentümer Ullstein, "arisiert", Rückgabe, von Axel Springer gekauft, unter der Geschäftsführung des Rechtsextremisten Herbert Fleissner ein Flagschiff der Geschichtsrevisionisten, dann bei Bertelsmann, jetzt im Besitz des schwedischen Medien-Imperiums Bonnier, das im 19. Jahrhundert von dem nach Schweden ausgewanderten deutschen Juden Gutkind Hirschels gegründet wurde, der sich in Schweden Gerhard Bonnier nannte. Seine Familien-Nachkommen besitzen heute noch den Konzern: der hässliche Kapitalismus kennt eben keine Herkünfte. "Allegria" verlegt vor allem höheren Blödsinn wie "Das Erzengel Orakel", "Das Heilorakel der Feen" oder "Hexenkunst für das 21. Jahrhundert". Das "Allegria"-Heft, das beim ersten Blick so aussieht, als habe es die "Mayersche" alleine zu verantworten, enthält aber auch Werbung für Eso-Autoren anderer Verlage, z.B. für "Visionen.com", für "Die Kunst, gelassen mit Kritik umzugehen" (!) aus einem "Windpferd"-Verlag, der mit Bertelsmann kooperiert, für die "Osho-Times" der Bhagwan-Jünger oder eben für Ruediger Dahlke, der im Bertelsmann-Imperium erscheint.
Recherchiert man den "unabhängigen Test" (Abbildung oben rechts), der zugunsten der "Mayerschen" ausgefallen sein soll, im Internet nach, erfährt man schnell, dass er von einem privaten Marktforschungsinstitut gemacht wurde, dessen Testergebnisse vornehmlich über die Springer-Presse verbreitet werden, wie die Webseite dieses Instituts zeigt. Und die Aufschrift "TEST 06/2010" auf der Rückseite des Katalogs (oben rechts) bezieht sich keineswegs auf das "test"-Heft 06/2010 der Stiftung Warentest, sondern meint schlicht, der "Test" sei eben im Juni 2010 gemacht worden. Geschickt!
Über die Gründe für den "1. Platz" der "Mayerschen" schreiben die Marktforscher vom "Deutschen Institut für Service-Qualität GmbH & Co. KG" auf ihrer Webseite in ihrer Pressemitteilung selbst:

 
(BIFFF...-Screenshot von der Internetseite des "Deutschen Instituts für Service-Qualität")

In dem Heft "Allegria Magazin" mit dem "Mayersche"-Logo vorn und hinten gibt es ein dreiseitiges Interview mit dem Eso-Scharlatan Ruediger Dahlke, der sich selbst "Psycho-Onkologe" nennt und behauptet, Fachmann für Krebserkrankungen zu sein. Die "Mayersche" macht also Werbung für Dahlke und mit Dahlke für sich selbst. Und die Esoterik-Abteilungen der "Mayersche"-Filialen halten Dahlke-Bücher selbstverständlich im Präsenzbestand vor.
Was die vielen Chefärzte aus dem Rotary-Club wohl dazu sagen, denn Dahlke, der in Deutschland nicht als Arzt approbiert ist, lehnt in seinem Büchern die "Schulmedizin" weitgehend ab, will statt dessen einen esoterischen Umgang mit Krebs!

Wer ist Ruediger Dahlke? Zuerst mal einer der Bestseller-Autoren der Esoterik-Szene, der richtig viel verkauft. Dann ist er ein Rechtsextremer der Alternativmedizin, der meint, Krebs sei ein Schicksal, das man annehmen müsse. Da freuen sich Atom- und Chemielobby! Überhaupt ist "Schicksal" Dahlkes Zentralwort, auch in dem Interview im "Mayersche"-"Allegria"-Katalog, und damit liegt er ganz auf der Linie "New Age - Faschismus", die in dem Buch "Die Götter des New Age" von Peter Kratz analysiert wurde. Für seinen Krebs sei man selbst verantwortlich, meint Dahlke, der bei dem Sektenguru Thorwald Dethlefsen lernte, mit dem er das Buch "Krankheit als Weg" machte, auf das er auch in dem Interview eingeht. (Im Internet verbreitete Zitate daraus: "Wer in einem früheren Leben zuviel gehasst hat, kriegt heute Krebs!", "Die Menschen haben Krebs, weil sie Krebs sind.") Und "Eigenverantwortung ist das Zauberwort" heißt die Interview-Überschrift im "Mayersche"-"Allegria"-Katalog. Man dürfe die "Verantwortung" für seinen Krebs nicht "auf andere abschieben", das sei nur "Projektion", so Dahlke, der die psychologischen Begriffe plündert, wie er es gerade braucht und wie es in sein eigenes Marketingkonzept und das der Krebsverursacher- Industrie passt. Auf dieser Ebene unterstützt Dahlke auch den Gründer der "Gemanischen Neuen Medizin", Ryke Geerd Hamer (siehe unten).

Dahlke-Werbung von und für "Mayersche"
im "Mayersche"-"Allegria"-Katalog November 2010:



Drei Seiten gibt es für das Dahlke-Interview im "Mayersche"-Allegria"-Katalog (oben: Ausschnitt), in dem der Eso-Medizin-Scharlatan seine "Schicksals"-Theorie darstellen darf. Stapelweise lag der Esoterik-Katalog mit dem "Mayersche"-Schriftzug vorn und hinten im November 2010 in "Mayersche"-Filialen aus, kostenlos zum mitnehmen.

All das, so Dahlke in dem Katalog-Interview, habe er bei C. G. Jung gelernt (den er freilich niemals traf). Der Psychoanalytiker Jung war bekanntlich der 'arische' Gegenspieler des Juden Sigmund Freud. Jung bejubelte Hitler, war rassistisch- nationalistisch deutsch, aber kritische Bücher über Jung wie z. B. die vom US-amerikanisch-kanadischen Autor Richard Noll, der "The Jung Cult" als faschistoides Phänomen und "The Secret Life of Carl Jung" als "The Aryan Christ" analysierte (so zwei von Nolls jüngeren Buchtiteln), stehen selbstverständlich nicht in den "Mayersche"-Regalen an den "attraktiven Sitzecken" mit dem "Getränkeangebot". Einfach zu unattraktiv für das deutsche Publikum! Es könnte sich noch verschlucken!

Auf der Linie "New Age - Faschismus" liegt auch Dahlkes Lehrer Dethlefsen, der als "die erste wichtige Regel" für die Menschen ausgibt, "dass alles, was ist, gut ist, weil es ist" -- die klassische Position der Theoretiker des Faschismus wie des New Age, die den Unterschied zwischen Gut und Böse negieren (vgl. das Buch "Die Götter des New Age") und als geistiges Erbe des von ihnen abgelehnten "Dualismus" des "Judao-Christentums" ausgeben. Hieran knüpft auch Hamer an, der den Unterschied von gutartig und bösartig bei Krebs für eine Erfindung der "jüdischen Schulmedizin" hält und diesen Unterschied negiert. Für Dethlefsen (der ebenfalls vom Bertelsmann- Konzern verlegt wird und der selbstverständlich auch in den Regalen der "Mayersche"- Filialen zum Kauf steht), ist die Eso-"Erkenntnis", dass es kein Böse gebe, sondern alles gut sei, eine notwendige Grunderkenntnis für ein glückliches Sekten-Anhänger- Leben: "Man löst sich allmählich von der fixen Idee, für oder gegen etwas kämpfen zu müssen"; der Mensch solle nicht glauben, "die Welt verändern zu können", denn "es gibt an dieser Welt nichts zu verbessern, aber sehr viel an sich selbst."

"Sofort lieferbar": Dethlefsen und Dahlke im "Mayersche"-online-Shop:



Ob Paperback oder Hörbuch, auch bei "Krankheit als Weg" ist die "Mayersche"
flink beim Verkauf: "Pünklich zum Fest" mit Nikolausstiefel (gelbe Markierungen).
(BIFFF...-Screenshot von der "Mayersche"-Internetseite, Dezember 2010)

Dahlke sieht sich als "Reinkarnations-Therapeut", der frühere Leben eines Krebs-Patienten aufdeckt und für den Krebs, der "Schicksal" sei, verantwortlich macht. Das erinnert an den bekannten strafrechtlich verurteilten Volksverhetzer "Trutz Hardo" (Hockemeyer), der sich ebenfalls der esoterischen "Reinkarnation" verschrieben hat und von dem wir im Sommer 2009 ein Buch in der Esoterik-Abteilung des Aachener Stammhauses der "Mayerschen" fanden. Hardo/Hockemeyer meint, Auschwitz sei Folge von Missetaten der Juden in früheren Leben gewesen und stelle eine "karmische Reinigung" des Judentums dar; deshalb wurde er als Straftäter verurteilt. Dahlke ist lange nicht so dumm wie Hardo/Hockemeyer, schreibt viel allgemeiner und vor allem aufs kranke Individuum bezogen, nicht auf "Teile der Bevölkerung" im Sinne des §130 des deutschen Strafgesetzbuches.

Um so erstaunlicher ist es, dass der scheinbar so unpolitische Dahlke dann plötzlich jede Tarnung aufgibt und sich für den Gründer der "Germanischen Neuen Medizin" einsetzt, den Kriminellen und Rechtsextremisten Ryke Geerd Hamer, der sich ebenfalls als Krebs-Spezialist sieht, dem die Approbation als Arzt entzogen wurde und dessen (Nicht-) "Behandlungen" von Krebs-Patienten zu deren Tod geführt haben soll. Man kann all das Folgende in einer zehn-Minuten-Recherche im Internet erfahren, in den Büchern verifizieren; über Hamer und sein politisches wie kriminelles Handeln gab es auch schon Berichte in Fernsehmagazinen, z. B. in "kontraste", "report mainz" oder im Januar 2010 in "Report München", das auch auf Hamers Antisemitismus einging. Sogar die Falters, die sich rühmen,
"Qualifizierung und die Ausbildung der Beschäftigten sind besonders wichtige Anliegen der Mayerschen", hätten es also wissen können.

Hamer vertrete "mutig" seine Positionen einer "Neuen Medizin", so Dahlke in der Esoterik-Publikation "CoMED", obwohl er ständig "vorverurteilt" werde: "
Der Schuldspruch (Hamers) erfolgte durch die Medien und ohne auch nur den Anschein einer fairen oder seriösen Untersuchung der eigentlich wesentlichen medizinischen Fragen. ... Behörden, die sonst selbst mit Terroristen ziemlich ehrlich verhandeln und sich an einmal gemachte Zugeständnisse relativ genau halten, verloren plötzlich sämtliche Skrupel. Da es gegen Hamer ging und scheinbar der Ruf der Schulmedizin auf dem Spiel stand, schien der Zweck so ziemlich alle Mittel zu heiligen. Schließlich kam es sogar zu einem Haftbefehl gegen Hamer", so der von der "Mayerschen" breit verkaufte Dahlke in "CoMED" über seinen Neonazi-Schützling, der sich gegen die "schulmedizinische Zwangstherapie" von Krebspatienten wende. Wie 'verantwortlich' die Geschäftspolitik der Falters ist, die ihre Verkaufsregale neben den "attraktiven Sitzecken" mit Dahlke-Büchern füllen, zeigt der nachfolgende Satz Dahlkes aus seinem "CoMED"-Artikel, den wir in einer Internet-Version der Publikation fanden: "Dass bei ihm (Hamer) Krebspatienten gestorben waren, wurde ihm zu Verhängnis. Konsequenterweise müsste man dann aber jeden Arzt ins Gefängnis schicken."

Auf seinen Gefängnisaufenthalt reagierte Hamer, indem er seine "Neue Medizin" in "Germanische Neue Medizin" umbenannte, die "Schulmedizin" "jüdisch" und die Gerichte, die ihn verurteilt hatten, "Talmud-Richter" nannte, die seine "Neue Medizin" den Deutschen ("meinen deutschen nichtjüdischen Landsleuten") verbiete, um sie "den Juden" vorbehalten zu können, weil sie so erfolgreich sei. Dahlke aber schrieb in "CoMED", Hamers wahnhaften Antisemitismus einfach verschweigend, zu dessen Verurteilung und Inhaftierung: "Ist etwa an Hamers Thesen doch so viel Wahres dran, dass sie schulmedizinischerseits nicht schlüssig zu widerlegen sind?", und suggeriert damit klammheimliche Zustimmung auch zu Hamers antisemitischem Wahn, er werde von Juden verfolgt. Dessen "Theorie", so Dahlke weiter, sei in Wahrheit "genial", und dann stellt er Hamer auf eine Stufe mit Ignatz Semmelweis, dessen Einsichten zur Geburtshygiene anfänglich ebenfalls abgelehnt worden wären. So viel Scharlatanerie war selten.

Schließlich erhebt Dahlke die Forderung, Hamers "Theorie" müsse "gutwilllig geprüft" werden, und bekennt für sich selbst, "
dass drei Viertel davon gut mit meinen Deutungen in 'Krankheit als Symbol' übereinstimmen", ein Buch, dass die "Mayersche" selbstverständlich verkauft. Hamer habe übersinnliche Eingebungen, aus denen sich seine "Theorie" speise, und die, so Dahlke weiter, stünde auf einer Ebene mit dem "Johannesevangelium" und dem "Koran", die ebenfalls übersinnlichen Ursprungs seien.
Erstaunlich eigentlich, dass im erzkatholischen Aachen Helmut Falter nur eben mal mit ein paar Millionen Euro zu winken braucht, und schon stimmen die städtischen Gremien seinen Neubauplänen für "Mayersche"-Häuser "ohne große Diskussion" zu, wie die Lokalzeitung "Aachener Nachrichten" im April 2010 meldete; man sollte doch meinen,  wer einen solchen Schmarrn wir die Dahlke-Bücher verkauft, könne sich nicht lange in Dom-Nähe halten.

"Wem ist geholfen, wenn Hamer rufmäßig weiter öffentlich hingerichtet wird - ohne Beweise und ohne seriöse Untersuchung? ... Nachdem sie sich so siegessicher und überlegen fühlt, müsste die Schulmedizin dieses 'Risiko' doch leicht eingehen können", schließt Dahlke seine Soli-Bekundungen mit dem Antisemiten in "CoMED" ab und gibt ein Beispiel dafür, wie man das Wort "seriös" verstehen kann (siehe oben), jedenfalls "rufmäßig". Und während Hamer schreibt, er werde von der "jüdischen Schulmedizin geächtet",  meint Dahlke, ohne das Wort "jüdisch" zu erwähnen: "Einige Hinweise bestätigen diese Vermutung."

Eine zweite Version seiner Hamer-Solidarität präsentierte Dahlke in seinem Vorwort zu dem Buch "Meta Medizin Handbuch" eines Johannes R. Fisslinger, das man selbstver- ständlich bei der "Mayerschen" kaufen kann. Auch in diesem Vorwort, in dem Dahlke seinen Eso-Kumpan Hamer namentlich nennt, erwähnt er dessen Antisemitismus mit keinem Wort, obwohl der nur die logische Folge seiner "Germanischen Neuen Medizin" ist.

Die Schriften Hamers und seiner direkten Mitstreiter aus Hamers Privat-"Verlag" sind im Buchhandel nicht erhältlich, doch Fisslinger und Dahlke verstehen sich offenbar hilfsweise als Hamers Popularisierer. Endlich seien mit dem "Meta Medizin Handbuch" die wichtigsten Thesen von "Dr. Hamer" zusammengefasst worden, so Dahlke hier in seinem Vorwort, wo er auch wieder an "Krankheit als Weg" erinnert, sein gemeinsames Buch mit Dethlefsen, in dem schon Prinzipien der Hamer-"Medizin" enthalten gewesen sein sollen. Die "Meta-Medizin" dieses "Handbuchs" baut nach Dahlke auf der "Germanischen Neuen Medizin" auf, Hamers Ideen seien ihr "Kernstück". Sehr vieles stimme "zwanglos mit den Deutungen aus meinem Buch 'Krankheit als Symbol' überein", ein Buch, an das Dahlke ebenfalls in dem Werbe-Interview im "Mayersche"-"Allegria"- Katalog erinnert.


"Das Kernstück der Meta-Medizin ist die Theorie der Neuen Medizin
von Dr. Hamer", so steht es im Dahlke-Vorwort im Fisslinger-Buch
aus dem "Mayersche"-online-Shop:




"Pünktlich zum Fest" mit Nikolausstiefel (gelbe Markierung rechts).
Da mögen den Chefärzten aus dem Rotary Club die Haare zu Berge stehen:
"Meta-Medizin Handbuch" mit Dahlke-Vorwort und Dahlkes Hamer-Verteidigung im "Mayersche"-Online-Buchshop des Rotary-"Past District Governor" Helmut Falter, Dezember 2010.


"Die Theorie von Dr. Hamer" beschränkt sich auf wenige Grundannahmen, die allesamt aus der faschistischen Ideologie stammen. Ausgangspunkt ist eine Biologisierung des Menschen, der nach dem angeblich Vorgegebenen leben soll. Die Gesetze des Darwinismus sollen das menschliche Verhalten bestimmen, die "Revierverteidigung" und "Revierkonflikte" die Persönlichkeitsentwicklung ausmachen. Alles soll letzlich biologisch festgelegt sein, die veraltete "Keimblattheorie" des Sozialdarwinisten Ernst Haeckel, den die Nazis posthum zu einem ihrer Vordenker erklärten, ist eine von Hamers Grundannahmen, die auch Dahlke explizit teilt; dieses Wahngebilde, das schon in der Biologie nicht funktioniert, wird dann noch in die menschlichen gesellschaftlichen Lebensverhältnisse übertragen. Ein Abweichen vom biologischen Code soll zu "Entgleisungen" führen, die z. B. Krebs verursachen, was es bei "Naturvölkern" nicht gebe usw. Die Absolutsetzung des vermeintlich Natürlichen, das Recht des Stärkeren und die Verneinung des Unterschieds von Gut und Böse liegen seiner "Neuen Medizin" zugrunde; sie sind auch die zentralen Elemente faschistischer Ideologie, die direkt in den Rassismus führen. 

2009 randalierten Anhänger der "Germanischen Neuen Medizin" in einer deutschen Synagoge, darunter auch Hamers engster Mitarbeiter Helmut Pilhar, worüber die jüdische Internet-Plattform "HaGalil" berichtete. Gegen Hamer, der inzwischen in Norwegen untergetaucht sein soll, ermitteln deutsche Staatsanwälte nunmehr auch wegen des Verdachts der Volksverhetzung im Zusammenhang mit seinen antisemitischen Ausfällen, zu denen Dahlke bei seinen Solidaritätsbekundungen hartnäckig schweigt.

Darüber, dass die "Mayersche" mit ihrem Firmen-Patriarchen Helmut Falter, "Past District Governor" des Rotary Distriktes Aachen-Köln-Koblenz-Trier, auch Dahlkes medizinische Eso-Scharlatanerien und Dahlkes Hamer-Lob vermarktet, mögen sich die Chefärzte im Rotary Club aufregen. Wir regen uns darüber auf, dass auf diese Weise auch dem Antisemitismus Vorschub geleistet wird.

Wollte die "Mayersche" die Dahlke-Bestseller nicht mehr verkaufen, müsste sie erst mal ganze Regalbretter in ihren Filialen leer räumen. Dass die "Mayersche" kein Interesse an Veröffentlichungen über Dethlefsen, Dahlke und die Beziehung zu Hamer haben kann, versteht sich von selbst, denn Dahlke und Dethlefsen gehören zu den Bestsellern im Eso-Bereich. Ohne solche Autoren könnte die "Mayersche" ihre Esoterik-Abteilungen gleich ganz dicht machen.

Stinkbomben gegen Sarrazin-Auftritt in Düsseldorfer "Mayersche"-Filiale

Den Ansprüchen, die der jüdische Firmengründer Mayer heute vermutlich an das Unternehmen stellen würde, wurden die heutigen Eigentümer Falter ebenfalls nicht gerecht, als sie den Rassisten und Eugeniker Thilo Sarrazin nach Düsseldorf in die "Mayersche"-Filiale einluden, wo er über sein Buch sprach. Die rechtsextremen "Republikaner" hatten vorher im Internet freudig ihre Teilnahme angekündigt, "Unbekannte", vermutlich aus der sehr aktiven Düsseldorfer Antifa-Szene, hatten laut "Bild-Zeitung Düsseldorf" gegen Falters Bombengeschäft mit Sarrazin in etlichen Bücherregalen der Fiiliale an Düsseldorfs Prachtstraße Königsallee "Stinkbomben" deponiert:


(BIFFF...-Screenshot von "bild.de", gelbe Markierungen durch BIFFF...)

Schon vorher hatte die "Mayersche" klar gemacht, dass sie auch mit Sarrazins Rassenhygiene Kasse machen will. In einer anderen niederrheinischen "Mayersche"- Filiale fanden wir einen Gabentisch voller Sarrazin-Stapel gleich am Ladeneingang, daneben das Buch "Tante Semra im Leberkäseland" der früheren Kölner SPD-Bundes- tagsabgeordnten Lale Akgün, das als scheinbar pro-türkische Alternative verkauft wurde. Was die "Mayersche" ihren Kunden nicht mittteilte: Die naive Akgün, die 2009 aus dem Bundestag flog, weil die Kölner/innen sie nicht mehr wählten, hatte vorher dem Terrorismus-Sympathisanten Markus Bernhardt ein freundliches Interview über ihr Buch gegeben, demselben Bernhardt, der selbst mal freundlich über den Neonazi Michael Kühnen geschrieben hatte, mal zu den 1.-Mai-Krawallen in Berlin aufrief.

Kasse machen mit Sarrazin ebenso wie mit seinen Kritikern:
Sarrazin-Kampagnen-Tisch aus einer niederrheinischen "Mayersche"-Filiale, Oktober 2010:



(BIFFF...-Foto, gelber Pfeil durch BIFFF...)

"Die Antwort auf Herr Sarrazin!" formulierten die "Mayersche"-Angestellten in falscher Deklination auf dem handgeschriebenen "Mayersche"-"Unser Tipp!"-Zettel für das Akgün-Buch. Wie hieß es noch auf der "Mayersche"-Internetseite über das eigene Supermarkt-Personal?
"Qualifizierung und die Ausbildung der Beschäftigten sind besonders wichtige Anliegen der Mayerschen". Die Zeiten, in denen seriöse Buchhändler noch selbst lasen und so ihre eigene Sprache durch Lesen bildeten, sind wohl vorbei.
(Dezember 2010)
                          
                      
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